YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Asset Allocation: Vor der Sommerpause ist Vorsicht geboten

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

François Rimeu © Crédit Mutuel Asset Management

Die aktuellen Schlag­zeilen werden größten­teils von Neuig­keiten über den von Donald Trump am 2. April, dem soge­nannten „Befreiungs­tag“, begon­nenen Zol­lkrieg beherrscht. Nachdem Trump allen seinen Handels­partnern überhöhte Zölle auf­erlegt hatte, entschied er sich für eine 90-tägige Pause und gab damit dem Druck der Anleihe­märkte nach. Unmittel­bar nach Bekanntgabe der 50%igen Zölle für die Euro­päische Union verschob Trump die Umsetzung auf den 9. Juli – ein weiterer Beleg für seine wankelmütige Entscheidungsfindung. Leider dürfte dies künftig zur Regel werden. 

Für Unternehmen hat diese Entscheidungsfindung mehrere direkte Folgen. Zunächst einmal steigen die Lagerbestände. Nach Angaben von S&P Global haben sie seit der ersten Erhebung vor 18 Jahren ein Allzeithoch erreicht. Hohe Lagerhaltung haben das Wachstum in den letzten Monaten begünstigt, bedeuten aber auch, dass sich die Nachfrage mittelfristig abschwächen dürfte. Eine weitere unmittelbare Folge ist die Streichung oder Verschiebung von Investitionen und Neueinstellungen durch die Unternehmen. Und schließlich werden dieselben Unternehmen je nach ihren Möglichkeiten zwischen einer Verringerung der Margen oder einer Preiserhöhung wählen müssen.

Die jüngsten Daten des Erzeugerpreisindex (PPI) zeigen, dass die Preise in den Gütersektoren tatsächlich steigen. Sie sinken in den Dienstleistungssektoren, was unseres Erachtens Ausdruck eines anhaltenden Margenverfalls ist. Die Federal Reserve wird mit gegensätzlichen Signalen konfrontiert werden. Letztendlich dürfte das inflationäre Umfeld überwiegen und die Inflation in den kommenden Monaten wieder auf über 3% ansteigen. Vor diesem Hintergrund wird der Fed nichts anderes übrigbleiben, als eine deutliche Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt abzuwarten, bevor sie handelt, was frühestens im September der Fall sein wird.

Die fehlende Haushaltsdisziplin der USA ist ebenfalls bemerkenswert: Mögliche Steuersenkungen, die derzeit im Senat diskutiert werden, dürften das Defizit, das bereits bei 7% liegt, weiter erhöhen. Angesichts des prognostizierten Anstiegs der Anleiheemissionen und einer Schuldenlast, die in den kommenden Jahren erheblich zunehmen wird, könnte jede negative Entwicklung die US-Anleihemärkte destabilisieren. Da dies negative Auswirkungen auf alle risikoreichen Anlageklassen haben würde, ist dieses Szenario für uns sehr besorgniserregend.

In der Eurozone ist die Lage, wie bereits vor einigen Monaten erwartet, stabiler – für 2025 wird ein langsames Wachstum erwartet. Auf lange Sicht gibt es jedoch Grund zum Optimismus. Die sinkenden Ölpreise dürften sich – mit der üblichen Verzögerung von 6-9 Monaten - positiv auf das Wachstum auswirken. Der Anstieg des Euro in Verbindung mit dem Rückgang der Ölpreise wird es der EZB ermöglichen, ihren Zinssenkungszyklus bei Bedarf fortzusetzen. Darüber hinaus lässt sich das von Deutschland angekündigte sehr umfangreiche Konjunkturprogramm nicht ignorieren. Rechnet man die Aufstockung der Infrastrukturausgaben um 500 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren und den Plan „Bereitschaft 2030“ (Weißbuch zur europäischen Verteidigung) zusammen, werden in den nächsten zehn Jahren zusätzliche 20 % des BIP in die deutsche Wirtschaft fließen. Die Summe ist gewaltig und dürfte in den kommenden Jahren zu besseren Wachstumsaussichten für Deutschland und in geringerem Maße auch für die Eurozone führen.

Angesichts der derzeitigen volatilen Märkte, die größtenteils den Launen der US-Regierung ausgesetzt sind, erscheint es schwierig, zu stark von unseren Indizes abzuweichen. Wir glauben jedoch, dass die Abwärtsrisiken zurzeit überwiegen: Die Lagerbestände werden abgebaut, was zu Enttäuschungen beim mittelfristigen Wachstum führen dürfte. Gleichzeitig könnte der anhaltende Anstieg der langfristigen Zinsen, insbesondere in den USA, die Bewertung risikoreicher Anlagen negativ beeinflussen. Daher ist vor der Sommerpause eine gewisse Vorsicht angebracht.

www.fixed-income.org


 

Investment
Ein­schätzung von TJ Scavone, Senior Investment Director bei Cambridge Associates zur Bedeu­tung von US-Staats­anleihen angesichts des stei­genden…
Weiterlesen
Investment

von Stephanie Chan, Portfoliomanagerin bei Insight Investment

Die Rendite­kurven für Staats­anleihen in den USA und Deutsch­land sind auf ein seit 2021 nicht mehr gesehe­nes Niveau gestiegen – das bedeu­tet, dass…
Weiterlesen
Investment

von Allison Boxer, Tomoya Masano und Ryota Kawai, PIMCO

Im Mai rückten die japa­nischen Leit­zinsen wieder ins Rampen­licht, als die Renditen 30-jähriger Staats­anleihen (JGB) erstmals seit über 25 Jahren…
Weiterlesen
Investment

von Konstantin Veit, Portfolio Manager, PIMCO

Die Euro­päische Zentral­bank (EZB) hat auf ihrer heutigen Sitzung den Leitzins um 25 Basis­punkte von 2,25 auf zwei Prozent gesenkt. Die meisten…
Weiterlesen
Investment
Roelof Salo­mons, BlackRock Invest­ment Institute, kommen­tiert das Ergeb­nis der heutigen Sitzung der Euro­päischen Zentral­bank (EZB):Das war die…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Die EZB hat heute die weithin erwar­tete Zins­senkung vorge­nommen und dabei erneut auf die außer­ge­wöhnliche Unsicher­heit hinge­wiesen, die…
Weiterlesen
Investment

Lupus alpha-Team erhält zum dritten Mal Creditflux-Auszeichnung Bester CLO-Fonds

Lupus alpha erwei­tert sein CLO-Angebot um einen dritten Bau­stein: Der Lupus alpha CLO High Yield Invest C (ISIN DE000A3DD2U8) investiert in…
Weiterlesen
Investment
Zwischen Handels­krieg und Kon­junktur­paketen rücken die Zentral­banken weniger in den Fokus der Märkte. Ihre Rolle bleibt jedoch, das muss man wohl…
Weiterlesen
Investment

Übergewichtungen in Aktien und Hochzinsanleihen

Die wirt­schaft­lichen Aus­wir­kungen von Trumps Zöllen sind in den harten Daten noch nicht zu erkennen. Der Höhe­punkt der Handels­unsicher­heit…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Der dis­inflatio­näre Trend setzt sich im Euro­raum fort. Nach 2,2 Prozent im April stiegen die Lebens­haltungs­kosten im Mai nur noch um 1,9 Prozent.…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!