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Auswirkungen der Big Beautiful Bill

Stephen Dover © Franklin Templeton Institute

Stephen Dover, Head of Franklin Templeton Institute, analysiert die Auswir­kungen auf die globalen Kapital­märkte und die Anlage­strategie, nachdem Wie erwartet der „Big Beautiful Bill“ (BBB) die letzten legis­lativen Hürden genommen und von US-Präsident Trump unter­zeichnet wurde. 

Zusammen­fassend würden wir das neue Gesetz in der Sprache der Kredit­märkte als „investment grade“ – BBB oder sogar höher – bezeichnen. Zwar hat der Markt einen Großteil der Bestimmungen des Gesetzes bereits seit langem erwartet, sodass wir davon ausgehen, dass die positiven Auswirkungen eher im Laufe der Zeit als in einer einzigen großen Bewegung zu spüren sein werden.

Dennoch war die erste Reaktion des Marktes positiv: US-Aktien, Renditen von US-Staatsanleihen und der US-Dollar legten zu. Dieses Ergebnis spiegelt vor allem die Beseitigung von Unsicherheiten wider, was für Anleger positiv ist. 

Hervorzuheben sind auch die nachhaltigeren positiven Aspekte des BBB.

•  Während der gesetzliche Körperschaftsteuersatz von 21% unverändert bleibt, werden Bestimmungen zur beschleunigten Abschreibung den effektiven Körperschaftsteuersatz für durchschnittliche Unternehmen auf 14% bis 15% senken. Dies wird nicht nur die Investitionen ankurbeln, sondern durch die Verringerung der Steuerlast auch dazu beitragen, den Margendruck auszugleichen, der wahrscheinlich bei Unternehmen entstehen wird, die die höheren Importkosten aufgrund der Zölle nicht vollständig weitergeben können. Nach unserer Analyse werden kleine und mittlere Unternehmen am ehesten von der Senkung der effektiven Steuersätze profitieren.

•  Die geringere Unsicherheit könnte zusammen mit den höheren Gewinnen nach Steuern (und Cashflows) zu einer Belebung der stagnierenden Fusionen und Übernahmen sowie der Börsengänge führen, was den Finanzwerten und alternativen Anlagen Auftrieb verleihen könnte.

•  Steuererleichterungen ohne entsprechende Ausgabenkürzungen deuten darauf hin, dass die Gesetzgebung die Wirtschaft wahrscheinlich durch moderate fiskalische Impulse stützen wird. Darüber hinaus dürfte die günstige steuerliche Behandlung von Abschreibungen auf Investitionen die Unternehmensausgaben ankurbeln. Aus makroökonomischer Sicht dürfte der geschätzte Beitrag zum realen Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im kommenden Jahr zwischen 0,2% und 0,3% liegen, wobei höhere Zölle und geringere Transferzahlungen (z. B. Kürzungen bei Medicaid und Sozialleistungen) mit negativen Multiplikatoreffekten zu einem gewissen Rückgang führen dürften.

•  Nach Marktsektoren betrachtet profitieren von der beschleunigten Abschreibung und den höheren Investitionsausgaben vor allem die Informationstechnologie (aufgrund ihrer führenden Rolle bei Innovationen), die Industrie und die Pharmaindustrie. Zusammen mit den höheren Zöllen, die wahrscheinlich Anreize für Investitionen in die Produktion in den Vereinigten Staaten schaffen werden, haben sich die Aussichten für die Investitionsausgaben aufgehellert, was sich bereits in Ankündigungen verschiedener Unternehmen aus den Bereichen Halbleiter (u. a. durch eine Steuergutschrift von 35%), Industrie und Automobil widerspiegelt.

•  Die Streichung der Bestimmungen in Abschnitt 899 zur Einführung einer gestaffelten Besteuerung für Steuerinländer von Ländern, die US-Unternehmen als „unfair” besteuern, ist ein bedeutender Pluspunkt und stärkt die strukturelle Attraktivität der US-Kapitalmärkte.

Umgekehrt gibt es einige potenziell weniger günstige Aspekte:

•  Die größten Verlierer sind die Teilsektoren Solar und Wind der alternativen Energien (Wasserstoff und Kernenergie behalten ihre günstige Steuer- und Investitionsbehandlung). Allerdings wurde die Einführung neuer Steuern auf Solarenergie aus der endgültigen Fassung des Gesetzes gestrichen.

•  Das Gesetz sichert die Fortsetzung der hohen US-Haushaltsdefizite in den kommenden Jahren. Nach den Berechnungen des unabhängigen Congressional Budget Office (CBO) wird die US-Verschuldung durch das Gesetz in den nächsten zehn Jahren um 2,4 bis 3 Billionen US-Dollar steigen. Bislang hat der US-Treasury-Markt gelassen reagiert, was zum Teil auf die zyklischen Erwartungen einer moderaten Inflation und einer gedämpften Konjunktur im Jahr 2025 zurückzuführen ist. Wir gehen jedoch davon aus, dass die höheren US-Defizite, die höheren Investitionsausgaben und die expansive Fiskalpolitik in anderen Ländern (z. B. in Deutschland oder China) im Laufe der Zeit einen Aufwärtsdruck auf die globalen Realzinsen ausüben werden.

Insgesamt wird die BBB-Gesetzgebung daher unserer Meinung nach zu Recht von den Kapitalmärkten mit einem „Investment Grade“ bewertet. Es mag zwar kein AAA sein, aber wir glauben, dass der Gesetzentwurf dazu beitragen dürfte, die seit Mitte April anhaltende positive Dynamik an den Märkten zu stützen.

www.fixed-income.org 


 

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