YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Der Verbriefungsmarkt besinnt sich auf seine Wurzeln

von Frank Laufenburg, Head of Core Euro Fixed Income, SEB Asset Management

Der Motor des viel gescholtenen Verbriefungsmarktes muss wieder anspringen, damit die Finanzmärkte zu ihrem Alltag zurückkehren können. Die Marktberuhigung im vergangenen Jahr kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Märkte weit davon entfernt sind, „normal“ zu funktionieren. Der Verbriefungsmarkt ist in der Diskussion um die Ursachen der Finanzkrise zu Unrecht verteufelt worden – auch wenn er zu Recht im Zentrum der Debatten steht. Denn Kreditverbriefungen erfüllen eine wichtige Funktion bei der Risikosteuerung, allerdings nicht als Spielball der Finanzjongleure!

Vorläufiges Ende eines an sich sinnvollen Marktes

Es ist nämlich nicht der gierige gesichtslose Spekulant, der den Verbriefungsmarkt braucht, sondern die Sparkasse von nebenan. Oftmals sind es lokale oder spezialisierte Kreditinstitute, die auf die Möglichkeiten der Verbriefungen angewiesen sind und sie auch nutzen. Regionale Klumpenrisiken, etwa ein Kreditportfolio voller Autozulieferer oder metallverarbeitender Betriebe, kann eine Bank oder Sparkasse über Verbriefungen zum Teil weiterverkaufen. Im Gegenzug werden Kredite, etwa aus dem Bereich Handel und Dienstleistungen, eingekauft und so die Risikostreuung optimiert.

Das System machte solange volkswirtschaftlich Sinn, wie die Kreditvergabe selbst im Zentrum der zugrunde liegenden Assets stand, und Verbriefungen nur eine zusätzliche Rolle übernahmen. Problematisch wurde es, als die Deals sich vom Grundgedanken des Risikotransfers entfernten und Risiken immer häufiger ausschließlich akquiriert wurden, um sie möglichst schnell weiter zu verkaufen. Die zugrunde liegenden Assets waren teilweise Kredite, die nie hätten vergeben werden dürfen. Schließlich waren die Konstruktionen zu intransparent, um die Werthaltigkeit überhaupt prüfen zu können. Zu allem Übel hatten Ratingagenturen die strukturierten Papiere zu positiv bewertet. Collateralized Debt Obligations (CDO) boten oft zwei bis drei Prozent mehr Rendite als Unternehmensanleihen mit demselben Rating. Die kurzfristigen Refinanzierungen vieler Zweckgesellschaften für langlaufende Underlyings haben funktioniert, solange das Vertrauen in den Markt für genügend Liquidität sorgte. Am Ende stand der Kollaps eines mit Leverage ungesund aufgeblähten Marktes, der sich nach wie vor nicht erholt hat.

Transparenz der Emission schafft Vertrauen

Dennoch: Der Verbriefungsmarkt muss zurückkehren und er wird es auch, aber in neuer Form. Schließlich braucht die Finanzwirtschaft einen funktionierenden Markt für den Risikotransfer von Krediten. Gleichfalls notwendig erscheint die Belebung des US-Hypothekenmarktes, über dessen Hauptrefinanzierungsquelle der Mortgage Backed Securities (MBS). Gehebelte, synthetische Produkte wird es dagegen wohl nicht mehr geben.

Damit ein liquider Handel wieder in Gang kommt, muss dass Vertrauen der Investoren zurückkehren. Während der Markt unter den derzeitigen Vorbehalten leidet, sind jedoch auch die größten Schnäppchen zu machen. Autokreditverbriefungen, etwa von Leasingunternehmen großer Autohäuser, wären für Rentenfonds eine wichtige Diversifikationsmöglichkeit des Portfolios und würden Alternativen bieten, die am Rentenmarkt aktuell schwer zu überbieten sind. Angesichts historisch niedriger Zinsen und mittlerweile stark geschrumpfter Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen ist auch der Anreiz groß, erste Beimischungen zu wagen. Allerdings werden sich diese Aktiva wohl zunächst nur für professionelle Anleger, also institutionelle Rentenportfolios, nutzen lassen.

Um Investoren zu überzeugen und das Vertrauen in den Verbriefungsmarkt nachhaltig zurückzugewinnen, werden die Emittenten künftig einen Teil der verbrieften Aktiva auf den eigenen Büchern halten, und zwar gerade die Papiere mit den höheren Ausfallwahrscheinlichkeiten. Richtungsweisend hat BMW mit einer ABS-Anleihe verbriefter Leasingforderungen Ende Januar den Markt erfolgreich getestet. Den schlechteren Teil der Tranche auf den eigenen Büchern zu behalten und gleichzeitig Transparenz der Emission zu schaffen, sind Zeichen in die richtige Richtung. Schließlich ist so ein Gleichklang der Interessen von Emittent und Käufer der Verbriefung sichergestellt. Die Branche kehrt zu den guten Sitten zurück.




Investment

von Greg Wilensky, Head of US Fixed Income, Janus Henderson Investors

Die PCE-Inflations­daten fielen weit­gehend im Rahmen der Erwar­tungen aus. Zwar liegen die Jahres­raten (Gesamt­inflation: 2,7%, Kern­inflation:…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Die gesunkene Volatilität bei US-Treasuries und die folgenden Zins­senkungen der Fed haben die Attraktivität von Anleihen steigen gelassen. Die…
Weiterlesen
Investment
Nach einer erfolg­reichen Startphase wird die Seed-Tranche (WKN A3EYVA) des SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities Fonds wie angekündigt zum 2. Oktober 2025…
Weiterlesen
Investment
Die tradi­tionelle asiatische Vorliebe für Dollar­anlagen scheint aber jetzt nach­zulassen. Marktumfeld und Anlege­rstimmung ändern sich, und man…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Helsing, Institutional Fixed Income Strategist bei T. Rowe Price

Ist es möglich, dass die Rendite 10-jähriger US-Staats­anleihen auf 6% steigt? Laut Arif Husain, unserem Head of Global Fixed Income und CIO, ist…
Weiterlesen
Investment

von Abdallah Guezour, Head of Emerging Market Debt and Commodities bei Schroders

Auch wenn weitere Ver­werfungen aus­gehend von Staats­anleihen aus Industrie­ländern weiterhin taktische Währungs- und Zins­durations­absicherungen in…
Weiterlesen
Investment

Während der Wohnungsbau schwächelt, zeigen sich Tief- und Spezialbau robust

Die deutsche Bauwirt­schaft präsentiert sich gespalten. Während der Wohnungs­bau weiterhin unter Druck steht, entwickeln sich andere Bau­segmente…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Das globale Wachs­tum bleibt verhalten und ohne Schwung, wobei die zukunfts­orientierten Indikatoren nur begrenzt auf eine baldige Beschleu­nigung…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand, mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nun ist sie also vorbei – die größte Auto­messe der Welt. Für viele ist sie mehr als eine Branchen­schau. Sie gilt als Barometer für die bedeu­tendste…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Ich gehe davon aus, dass die Fed bei ihrer Sitzung in dieser Woche die Zinsen um 25 Basis­punkte senken wird und dass die aktuali­sierte Kurz­fassung…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!