Auch im September blieb die deutsche Inflationsrate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4 Prozent. Wie auch in den Vormonaten fiel sie „einen Tick“ höher als erwartet aus. Entspannung kam dieses Mal von den Nahrungsmittelpreisen, die sich im September nur noch um 2,1 Prozent erhöhten (im August waren es 2,5 Prozent). Zwar meldete Nordrhein-Westfalen einen Anstieg der Obstpreise um 7,1 Prozent, dafür gingen die Gemüsepreise aber um 3,3 Prozent zurück. Gerade im Hinblick auf die Bildung von Inflationserwartungen ist es wichtig, dass sich die Preise für Waren des täglichen Bedarfs nicht ständig verteuern. Der Rückgang der Energiepreise fiel mit 0,7 Prozent dagegen weniger stark aus als in den letzten Monaten.
Hartnäckig blieb auch die Kernrate, die von 2,7 Prozent im August auf 2,8 Prozent im September anstieg. Verantwortlich dafür waren vor allem die Dienstleistungspreise. Sie stiegen von 3,1 Prozent im August auf 3,4 Prozent im September. Obwohl sich auch in Deutschland das Lohnwachstum verringert hat und die Konsumstimmung eher gedrückt ist, können die Unternehmen ihre höheren Kosten offenbar an die Verbraucher weitergeben.
In den kommenden Monaten dürfte die Entwicklung der deutschen Inflationsrate volatil bleiben. Ein temporärer Rückgang unter die 2-Prozent-Marke ist möglich, doch im Jahresdurchschnitt dürfte der Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland nach wie vor über der 2-Prozent-Marke bleiben.
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