YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Euroland zurück auf dem Wachstumspfad

von Alessandro Bee, Ökonom, Bank J. Safra Sarasin AG

Die Gefahren für den Zusammenhalt der Europäischen Währungsunion könnten im Moment kaum grösser sein. Ein Austritt Griechenlands ist inzwischen zu einer realistischen Option geworden – überraschen würde der sogenannte Grexit wohl keinen mehr. In diesem Umfeld erwartet niemand gute Neuigkeiten von der konjunkturellen oder politischen Front. Genau das war aber in der letzten Woche der Fall. Der Waffenstillstand in der Ukraine war eine solche erfreuliche Neuigkeit. Natürlich muss zuerst abgewartet werden, ob dieser Verhandlungserfolg tatsächlich der erste Schritt zu einer Beilegung des Konflikts ist. Aber alleine die Tatsache, dass die involvierten Parteien zurück am Verhandlungstisch sind, lässt hoffen, dass die sicherheitspolitische Lage in Europa sich wenigstens nicht weiter verschlechtert.

Auch Eurolands Wirtschaftsdaten überraschten letzte Woche positiv. Die Währungsunion wuchs Ende des letzten Jahres mit 0.3% im Quartalsvergleich. Das Wachstum war insbesondere in Deutschland und Spanien stark. Die Wirtschaftsaktivität in Deutschland übertraf mit 0,7% die Erwartungen der Analysten um das Doppelte und die Wirtschaft unseres nördlichen Nachbars konnte gegenüber dem dritten Quartal eine starke Beschleunigung verzeichnen. Die Niederlande und Portugal sind ebenfalls auf einem robusten Wachstumskurs. Einziger Wermutstropfen bildete das schwache Abschneiden der französischen und italienischen Wirtschaft, welche Ende 2014 kaum vom Fleck kamen. Griechenland musste gar einen Rückgang des BIP hinnehmen, was angesichts der politischen Wirren kaum verwundert.

Vor dem Hintergrund von tiefen Ölpreisen, Nullzinsen und einem schwachen Euro sollte die positive Dynamik in der Währungsunion in den nächsten Monaten anhalten. Ein erstes Indiz hierfür erwarten wir vom Euroland-Einkaufsmanagerindex, der am Freitag veröffentlich wird und der eine deutliche Belebung der Konjunktur signalisieren dürfte. Trotz der verheissungsvollen Konjunkturdaten steht aber die Situation in Griechenland im Zentrum des Anlegerinteresses. Eine schnelle und nachhaltige Lösung ist kaum zu erwarten, zu weit liegen die Vorstellung der neuen griechischen Regierung und der EU auseinander. Möglich bleiben Überbrückungsmassnahmen, womit das Problem aber nicht gelöst, sondern lediglich aufgeschoben wird. Damit bleibt das griechische Finanzsystem auf Gedeih und Verderben auf die Notkredite der Europäischen Zentralbank (EZB) angewiesen. Ob die EZB weiterhin bereit ist die Griechen mit Liquidität zu unterstützen, entscheidet sie am Mittwoch. Auch wenn es unwahrscheinlich scheint, dass die EZB den griechischen Banken den Geldhahn zudreht, dürfte die Kapitalflucht weitergehen. Somit bleibt der Ausblick für die Währungsunion trotz der positiven Überraschungen der letzten Tage weiterhin ungewiss.


www.fixed-income.org
--------------------------------------------------
Soeben erschienen: BONDBOOK Restrukturierung von Anleihen
Auf 104 Seiten werden detailliert alle wichtigen Hintergründe rund um die Restrukturierung von Anleihen für Unternehmen und Anleihegläubiger erläutert.
Die Ausgabe kann zum Preis von 29,00 Euro (inkl. USt. und Versand) beim Verlag oder im Buchhandel (ISBN 978-3-9813331-2-1) bestellt werden.
www.restrukturierung-von-anleihen.com
--------------------------------------------------

Investment

von Greg Wilensky, Head of U.S. Fixed Income, Janus Henderson Investors

Am 22. August hielt Fed-Vor­sitzender Jerome Powell seine jährliche Rede auf dem Jackson Hole Economic Policy Sympo­sium der Kansas City Fed. Dabei…
Weiterlesen
Investment
Die UniCredit Group erhöht ihre Betei­ligung an der Commerz­bank - Filippo Alloatti, Head of Financials (Credit) bei Federated Hermes Limited,…
Weiterlesen
Investment
Europäische Bank­aktien haben in den ver­gangenen Jahren bemerkens­werte Kurs­anstiege verbucht. Jeroen Knol, Senior Portfolio­manager bei BNP Paribas…
Weiterlesen
Investment
Blerina Uruci, Chef­öko­nomin USA bei T. Rowe Price kommentiert Jerome Powells Rede in Jackson Hole:1. Zur GeldpolitikDie bisherige Konsens­meinung…
Weiterlesen
Investment
Prof. Dr. Jan Viebig, Chief Invest­ment Officer der ODDO BHF SE, kommen­tiert wöchentlich was die Märkte bewegt. In seinem aktuellen CIO View blickt…
Weiterlesen
Investment
Der Anteil von Öl an der Strom­erzeugung sinkt. Ein Mix aus erneuer­baren Energien, Gas und Kernkraft verdrängt das schwarze Gold.…
Weiterlesen
Investment

Deutet das historisch hohe Gold/Öl-Verhältnis erneut auf eine große makroökonomische Veränderung hin?

Das Gold/Öl-Verhältnis – also die Anzahl an Barrel Öl, die man für eine Unze Gold kaufen kann – gibt einen schnellen Über­blick über die…
Weiterlesen
Investment
Zum Ende der Woche geben die Markt­experten von Federated Hermes Kommen­tare auf das aktuelle Geschehen an den wichtigsten Finanz­märkten. In dieser…
Weiterlesen
Investment
Ron Temple, Chief Market Strategist bei Lazard, beo­bachtet derzeit die Produzenten­preise der USA mit beson­derer Aufmerk­samkeit. Er warnt, dass der…
Weiterlesen
Investment

von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union bei PGIM Fixed Income

Da die globalen Zentral­banken ihre Engage­ments in US-Vermögens­werten diversi­fizieren, wirft die steigende Allokation in Gold Fragen hinsichtlich…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!