YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

EZB muss expansiv bleiben, um Glaubwürdigkeit wiederherzustellen

Kommentar von Katharine Neiss, PhD, Chief European Economist, Global Macroeconomic Research, PGIM Fixed Income

Obwohl die EZB ihre Überprüfung des geldpolitischen Rahmens noch nicht abgeschlossen hat, wird das daraus resultierende Inflationsziel voraussichtlich weniger radikal ausfallen als die jüngste Einführung eines flexiblen durchschnittlichen Inflationsziels durch die Fed. Im Gegensatz zum erklärten Ziel der Fed, die Inflation über einen längeren Zeitraum moderat über 2% anzustreben, erwarten wir, dass die EZB ihr Rahmenwerk im Einklang mit der etablierten Best Practice aktualisieren wird. D.h. eine Betonung eines flexiblen Inflationsziels von 2%, um ihr Mandat der symmetrischen Reaktion auf Inflationsüber- und -unterschreitungen zu erfüllen.

Aufgrund ihres primären Ziels der Preisstabilität, das im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union verankert ist, wird die EZB oft als die unabhängigste Zentralbank der Welt angesehen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass eine geringfügige Verschiebung des EZB-Ziels eine längere Periode mit einer Inflation über dem Zielwert einleitet.

Um den Inflationspfad in Europa wieder zu beleben und die Glaubwürdigkeit der EZB wiederherzustellen, nachdem sie jahrelang eine disinflationäre Bedrohung für die Wirtschaft darstellte, muss die Politik der EZB außerordentlich expansiv bleiben oder sie riskiert eine weitere Verankerung der Inflation nach unten. Dies zeigen die mittelfristigen Inflationserwartungen, die durchweg unter dem Zielwert liegen.

Allerdings läuft das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) bereits im März 2022 aus, was die Ankäufe von Vermögenswerten über das PEPP-Programm hinaus zu einem wichtigen Bestandteil der langfristigen Politik macht. Schließlich hat der EZB-Rat eingeräumt, dass "die Gesamtinflation über den Projektionszeitraum hinweg unter unserem Ziel bleiben dürfte", so dass eine zusätzliche geldpolitische Lockerung weit über den März nächsten Jahres hinaus erforderlich ist. Ein mögliches Basisszenario sieht daher eine Verdoppelung der bestehenden monatlichen Ankäufe von Vermögenswerten in Höhe von $ 20 Mrd. im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (APP) vor.

*https://www.ecb.europa.eu/press/pressconf/2021/html/ecb.is210610~115f4c0246.en.html

Allerdings liegen die Herausforderungen bei der Vermittlung von Signalen noch vor uns. Zum Beispiel könnte die politische Botschaft einer "moderaten PEPP-Reduzierung" vor dem Hintergrund eines verbesserten Ausblicks für das Wachstum und das Funktionieren der Märkte der Signalisierung einer lockeren Politik - im Vergleich zu dem, was vor der Pandemie existierte - über März 2022 hinaus zuwiderlaufen. Daher könnte eine Kombination von Maßnahmen die politischen Ziele der EZB effektiv vermitteln. Neben den verstärkten Ankäufen von Vermögenswerten im Rahmen des APP könnten weitere Schritte, die sich aus der Überprüfung der Politik ergeben, Folgendes umfassen: mehr Flexibilität bei den Parametern des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten, um einen größeren Ermessensspielraum bei der Bewältigung negativer Schocks zu haben, und eine an die Inflation gekoppelte Forward Guidance.

Obwohl es verlockend ist, Ähnlichkeiten zwischen der Inflation in den großen Volkswirtschaften - und der potenziellen Reaktionsfunktion der jeweiligen Zentralbanken - zu beobachten, ist es unwahrscheinlich, dass die anhaltende Inflation eine der größten Herausforderungen für die EZB darstellt. Vielmehr dürfte der aktuelle Inflationsanstieg in Europa aufgrund einiger tief verwurzelter struktureller Faktoren nur von kurzer Dauer sein. Wenn sich der disinflationäre Trend in der Region wieder durchsetzt, wird die EZB eine Reihe effektiver Maßnahmen ergreifen müssen, die ihre Glaubwürdigkeit als Institution, die in der Lage ist, die Preisstabilität zu gewährleisten, erhöhen könnten.

www.fixed-income.org
Foto: Katharine Neiss, PhD
© PGIM Fixed Income


Investment
Ende April hat The Platform Group AG (TPG) die Umsatz- und Ergebnis­prognose für 2025 deutlich angehoben sowie die Mittel­frist­planung erhöht.…
Weiterlesen
Investment

von Paolo Vassalli, Senior Portfolio Manager Aktienteam bei Eurizon

Wie häufig in den Wochen vor Beginn der Berichts­saison besteht die allge­meine Tendenz, dass die Analysten ihre Gewinn­erwartungen zurück­schrauben.…
Weiterlesen
Investment

Infolge der Zollsorgen und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich Anleger 2025 auf defensive Sektoren konzentriert, was zu einer Outperformance…

Die Performance von defen­siven und zyk­lischen Werten ist nicht den Gewinn­erwartungen gefolgt. Diese Verschie­bung bietet lang­fristigen Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Capital Market Strategist bei T. Rowe Price

Staats­anleihen haben sich in vergangenen Aktien­baisse­phasen in der Regel gut entwickelt, da ein Aus­verkauf an den Aktien­märkten oft ein Zeichen…
Weiterlesen
Investment

von Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate

Europäische Banken reduzieren ihre Kredit­vergabe für gewerb­liche Immo­bilien, da die endgültige Umsetzung der Basel-III-Regeln die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Während Anleger aus Südeuropa ihre Blicke tradi­tionell auf die großen Volks­wirt­schaften der Eurozone richten, wächst der nordische Renten­markt.…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, Chefvolkswirt USA, DWS

Die Federal Reserve befindet sich weiter­hin in einem Dilemma. Einerseits war die Inflation zuletzt niedriger als erwartet, anderer­seits steigen die…
Weiterlesen
Investment
Der Energie­sektor schnitt im ersten Quartal besser ab als der breite Markt, was auf solide Funda­mental­daten und eine Kapital­rotation aus anderen…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Den vierten Monat in Folge hat sich der Preis­auftrieb in Deutsch­land abge­schwächt. Nach einem Anstieg der Lebens­haltungs­kosten um 2,2 Prozent…
Weiterlesen
Investment

von Melanie Fritz, DPAM

Wie soll man sein Port­folio gegen die Ungewiss­heit wappnen, die Wirt­schaft, Handel und Märkte derzeit bestimmen? Melanie Fritz aus dem Team Senior…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!