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J.P. Morgan Asset Management: Drei Argumente für Unternehmensanleihen

Marktkommentar von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, Frankfurt

Moderates Wirtschaftswachstum und niedrige Inflation: Dieses Marktumfeld hat sich im bisherigen Jahresverlauf 2016 als positiv für europäische Unternehmensanleihen höherer Bonität – also mit „Investment Grade“-Rating – erwiesen. Neben dem vorteilhaften makroökonomischen Umfeld hat insbesondere auch eine Ankündigung der Europäischen Zentralbank vom März dieses Jahres dieser Assetklasse Auftrieb gegeben: Es wurde beschlossen, das bestehende Kaufprogramm für Staatsanleihen von 60 Milliarden Euro pro Monat auf 80 Milliarden Euro pro Monat auszuweiten und neben Staatsanleihen nun auch Investment Grade-Unternehmensanleihen (ex Banken) zu erwerben. Als Folge ist die durchschnittliche Rendite inzwischen unter die Marke von 1 Prozent gefallen und rund 10 Prozent des Universums rentiert sogar negativ.

Diese Entwicklung wirft natürlich die Frage auf, ob Euro-Investmentgrade-Unternehmensanleihen auf diesem Niveau überhaupt noch attraktiv sind, oder ob die Investoren besser nach Alternativen Ausschau halten sollten? Wir sind aus drei Gründen weiterhin positiv für diese Anlageklasse:

Erstens hat das „Leave“-Votum des EU-Referendums in Großbritannien die Sorgen um negative Folgen für das Wirtschaftswachstum verstärkt. Als Folge dessen sind die Erwartungen für zukünftige Zinserhöhungen kollabiert, sodass die Durationsrisiken für die nähere Zukunft moderat sind.


Zweitens verschiebt sich die Angebots-Nachfrage-Balance mit dem Eintritt der Europäischen Zentralbank im Unternehmensanleihenmarkt zunehmend zugunsten der Nachfrageseite. Wird das aktuelle Kauftempo beibehalten dürfte die EZB in zwei Jahren schon rund 10 Prozent aller in EUR notierten Unternehmensanleihen halten. Innerhalb dieses Segments sehen wir dabei eine immer größere Kluft in der Wertentwicklung zwischen Anleihen, die von der EZB gekauft werden können und Anleihen, die für das Kaufprogramm nicht zur Verfügung stehen. Neben der Zentralbank sind jedoch auch die Zuflüsse in die Publikumsfonds seit Februar wieder positiv geworden.

Die positiven Nachfrageeffekte werden etwas gebremst durch die steigenden Anleiheemissionen. Zahlreiche Unternehmen nutzen die niedrigen Zinsen am Anleihenmarkt für günstige Refinanzierungen und Akquisitionen. Im Finanzsektor erwarten wir den stärksten Anstieg im Finanzierungsbedarf, während die Netto-Emissionen im Industriesektor sogar negativ werden könnten.

Der dritte Grund, weshalb nach unserer Einschätzung Euro-Investmentgrade-Unternehmensanleihen immer noch attraktiv sind, ist das relativ geringe Kreditrisiko: Die Gewinne der Unternehmen in der Eurozone sollten nach dem Rückgang in den letzten 2,5 Jahren in der zweiten Jahreshälfte wieder im niedrigen zweistelligen Bereich ansteigen, wodurch die Schuldendienstfähigkeit weiter gestärkt wird. In Europa sehen wir im Gegensatz zu den USA noch nicht den Trend, die niedrigen Anleihenrenditen zu nutzen, um mit zusätzlicher Fremdkapitalaufnahme Aktienrückkäufe zu finanzieren.

In der Summe sprechen die anhaltend niedrigen Zinsen, die Nachfrage von der EZB und Privatanlegern und eine sich verbessernde Gewinnsituation der Unternehmen für EUR-Investment-Grade Unternehmens­anleihen: Die Anleger werden aktuell mit einem Risikoaufschlag von 1,3 Prozent gegenüber Staatsanleihen immer noch angemessen kompensiert.

www.fixed-income.org

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