YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

MARKET VIEW - Zeit für den Verkauf von Bundesanleihen?

Von Nicolas Chaput, CEO & Co-CIO und Laurent Denize, Co-CIO, ODDO Asset Management

Innerhalb von wenigen Tagen haben sich die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen nahezu verzehnfacht. Normalerweise hätte ein solch starker Anstieg zu einem Crash am Anleihenmarkt geführt, doch die Nullzinspolitik der Zentralbanken hat eine „Schadensbegrenzung“ auf 50 Basispunkte ermöglicht – was allerdings immer noch einen Verlust von fast 4% gegenüber den Höchstkursen von 10-jährigen Anleihen und von 14% gegenüber den Höchstkursen von 30-jährigen Anleihen bedeutet.

WIE KAM ES ZU EINER SOLCH HEFTIGEN KORREKTUR?

Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Entwicklung ihren Anfang nahm, als Positionen – in diesem Fall mit Gewinnmitnahmen – geschlossen wurden, die in Bezug zu Anlagestrategien im Zusammenhang mit dem Quantitative Easing standen. So haben beispielsweise amerikanische Anleger ihre Käufe von europäischen Anleihen und ihre Sicherungsgeschäfte gegen den Rückgang des Euro glattgestellt.

Es scheint, als wäre der Markt einige Monate lang zu selbstgefällig gewesen, als er die Renditen auf ein Niveau trieb, das unter den Einlagenzinssätzen lag. Die Verbesserung der makroökonomischen Bedingungen in der Eurozone und die Tatsache, dass es für die FED eine zwingende Notwendigkeit darstellt, sich für den Fall eines Abschwungs der amerikanischen Wirtschaft mehr Handlungsspielraum zu verschaffen, macht uns bewusst, dass die Zinsen in Zukunft steigen werden, selbst wenn sie noch für einige Monate auf einem niedrigen Niveau verbleiben.

Es ist allerdings davon ausgehen, dass der aktuellen Entwicklung von gegenläufigen technischen Kräften im Zusammenhang mit den Käufen der EZB Einhalt geboten wird. Wir sollten nicht vergessen, dass die Liquiditätsüberschüsse, die heute bei 297 Milliarden Euro liegen, weiter steigen werden: Bei Anleihen mit kurzen Laufzeiten kann es also zu keinen großen Abweichungen kommen.

FAVORISIERUNG VON AKTIEN UND WEITERFÜHRUNG DER ABSICHERUNGSSTRATEGIEN

Europäische Aktien bleiben unsere bevorzugte Anlageklasse, jedoch werden wir auch die drei Faktoren, die den starken Anstieg in den letzten Monaten verursacht haben, genau im Auge behalten: den Rückgang des Euro, der Ölpreise und der Zinsen. Es bleibt festzuhalten, dass die jüngste Entwicklung diese drei Parameter auf den Kopf gestellt hat. Zumindest vorübergehend.

Daher ist den Aktien eine weitere Anlageklasse hinzuzufügen: die Volatilität. In Bezug auf die Renditen beobachten wir diesbezüglich einen starken Abschlag. So kann man beispielsweise eine Volatilität von 4% in Bezug auf 10-jährige Bundesanleihen kaufen. Am 29. April betrug die Volatilität etwa 16%, oder zumindest stellte sich die Situation für Nicht-Spezialisten so dar. Somit besteht die Möglichkeit, eine über dem Kaufpreis liegende Volatilität zu „realisieren“. Um diesen Strategietyp umzusetzen, müssen Futures und Optionen auf Futures eingesetzt werden. Hier handelt es sich jedoch um eine komplexe Angelegenheit, weshalb wir Anlegern raten, Fonds zu nutzen anstatt selbst tätig zu werden.

Wenn es überhaupt eine „Opportunity of a life time“ gibt, so besteht diese eher darin, den Kauf von Zinsoptionen in Betracht zu ziehen als Bundesanleihen auf dem aktuellen Niveau zu verkaufen.

www.fixed-income.org

--------------------------------------------------
Soeben erschienen: BONDBOOK Restrukturierung von Anleihen
Auf 104 Seiten werden detailliert alle wichtigen Hintergründe rund um die Restrukturierung von Anleihen für Unternehmen und Anleihegläubiger erläutert.
Die Ausgabe kann zum Preis von 29,00 Euro (inkl. USt. und Versand) beim Verlag oder im Buchhandel (ISBN 978-3-9813331-2-1) bestellt werden.
www.restrukturierung-von-anleihen.com
--------------------------------------------------

Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Das globale Wachs­tum bleibt verhalten und ohne Schwung, wobei die zukunfts­orientierten Indikatoren nur begrenzt auf eine baldige Beschleu­nigung…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand, mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nun ist sie also vorbei – die größte Auto­messe der Welt. Für viele ist sie mehr als eine Branchen­schau. Sie gilt als Barometer für die bedeu­tendste…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Ich gehe davon aus, dass die Fed bei ihrer Sitzung in dieser Woche die Zinsen um 25 Basis­punkte senken wird und dass die aktuali­sierte Kurz­fassung…
Weiterlesen
Investment

von Guillermo Felices, Global Investment Strategist, PGIM

Vor dem Hinter­grund zuneh­mender Unsicher­heit in den USA hinsicht­lich der Zölle und des politischen Drucks auf die Fed bietet Europa attraktive…
Weiterlesen
Investment
So weit, so gut. Nach den starken Anlage­ergeb­nissen im bisherigen Jahres­verlauf (1) sind viele gute Nachrichten bereits eingepreist. Indes sieht…
Weiterlesen
Investment

von Thomas Romig, CIO Multi Asset, Assenagon

Nach den schwachen US-Arbeits­markt­zahlen im Juli werden Zins­senkungen der US-Notenbank Federal Reserve immer wahrscheinlicher. Die Finanz­märkte…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, Chefvolkswirt USA, DWS

Der Fall scheint eindeutig zu sein. Die aktuellen Daten zum US-Arbeits­markt deuten auf eine anhaltende Schwäche hin, während die Inflation keine…
Weiterlesen
Investment

von Konstantin Veit, Portfoliomanager, PIMCO

Der Zins­senkungs­zyklus der Euro­pä­ischen Zentral­bank (EZB) dürfte abge­schlossen sein: Die Inflation liegt im Ziel­bereich, und das Wachstum zeigt…
Weiterlesen
Investment
Den heutigen Zins­entscheid der EZB kommentiert David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton:Die EZB hat die Zinsen bei 2,00%…
Weiterlesen
Investment

von Robert Schramm-Fuchs, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors

Wie erwartet verlor der franzö­sische Premier­minister François Bayrou die Vertrauens­abstimmung im Parlament: 65 % der Abgeordneten der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!