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Unerwartete Entwicklung beim Renditeaufschlag von Green Bonds

von Marcio da Costa, Senior Portfolio Manager SSA & Green Bonds, Bantleon

Nach der üblichen Sommerflaute bei der Neuemission von Green Bonds, die vom volatilen Marktumfeld und der geopolitischen Unsicherheit verstärkt wurde, ist ab September wieder mit einer deutlichen Belebung zu rechnen. Das ist eine günstige Einstiegsgelegenheit für Anleger, die bislang keine Green Bonds halten, weil der Renditeaufschlag gegenüber den konventionellen Pendants (Greenium) derzeit minimal ist. Spätestens mit Umsetzung der Nachhaltigkeitsambitionen der EZB dürfte das Greenium wieder steigen.

Das Neuemissionsvolumen von Green Bonds ist erwartungsgemäß im Juli mit 17 Milliarden Euro nur halb so hoch ausgefallen wie im Juni. Hauptgrund war die über die Sommermonate saisonal tiefere Neuemissionsaktivität in den Monaten Juli und August. Das volatile Marktumfeld und die geopolitische Unsicherheit wirkten sich zusätzlich negativ auf die Primärmarktaktivität aus. Das dynamische Wachstum des Green-Bond-Marktes scheint im Umfeld gestiegener Zinsen und hoher Risikoprämien zunächst gebremst, aber bereits im September dürfte der Markt wieder ei-ne deutliche Belebung erfahren.

In diesem Zusammenhang lohnt sich für Investoren ein Blick auf die jüngste unerwartete Ent-wicklung der Renditedifferenz zwischen Green Bonds und vergleichbaren konventionellen An-leihen (Greenium). Am Beispiel der deutschen Zwillingsanleihe mit Fälligkeit im Jahr 2030 wird die anfängliche Outperformance der grünen Anleihe deutlich. Die Renditedifferenz lag in der Spitze bei 7 Basispunkten. Seit Januar 2021 hat sich die Renditedifferenz nahezu vollständig zu-rückgebildet. Aktuell rentieren grüne deutsche Staatsanleihen wieder nahezu auf dem Niveau konventioneller Staatsanleihen. Damit besteht aktuell kein finanzieller Anreiz für Emittenten, Green Bonds zu begeben. Gleichzeitig sind die Opportunitätskosten für Investoren, nachhaltig zu investieren, geringer denn je.

Greenium bildete sich mit Zinsanstieg zurück

Zu beobachten ist dieses Phänomen auch bei der Preisfindung von Neuemissionen. So können günstigere Finanzierungskonditionen für Green Bonds im aktuellen Marktumfeld oft nicht vom Emittenten realisiert werden. Dies gilt auch für Emittenten, die bereits eine durchgängige grüne Zinskurve vorweisen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau konnte im Juni anders als gewohnt keine günstigeren Finanzierungskonditionen im Vergleich zu konventionellen Anleihen durch-setzen. Sie musste sogar eine Neuemissionsprämie von etwa 1 Basispunkt in Kauf nehmen.

Erklären lässt sich diese Entwicklung durch die jüngste Marktentwicklung: Die Rückbildung des Greeniums erfolgte nahezu zeitgleich mit dem Zinsanstieg bei deutschen Bundesanleihen. Denk-bar ist, dass der Zinsanstieg zu einer allgemeinen Reduktion der Anleihenbestände geführt hat. Die Knappheit der Green Bonds hat sich damit entspannt. Dafür sprechen auch die Cash-Quoten von Fondsmanagern, die sich gemäß der jüngsten Fondsmanagerumfrage der Großbank Bank of America auf zyklischen Höchstständen befinden.

Wir sehen in dieser Entwicklung eine Chance für Anleger, die bisher nicht in Green Bonds inves-tiert waren. Diese können nun ohne nennenswertes Greenium in die Subassetklasse einsteigen. Perspektivisch dürfte das Greenium aber spätestens mit Umsetzung der Nachhaltigkeitsambitio-nen der EZB wieder steigen. Hinsichtlich der Emissionsaktivität sind wir für das weitere Jahr deutlich pessimistischer. Anstatt der ursprünglich erwarteten 750 Milliarden Euro rechnen wir nun nur noch mit einem Green-Bond-Emissionsvolumen von etwa 500 Milliarden Euro im Jahr 2022.

www.green-bonds.com
Foto: Marcio da Costa © Bantleon



 

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