YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

5 Gründe warum Schweizer Inflationsraten für Euroland nicht passen

Von Karsten Junius, Chefvolkswirt, Bank J. Safra Sarasin

Die Inflationsraten haben sich in Euroland zuletzt immer mehr denen der Schweiz angenähert. Kann das schlecht sein? Immerhin lag das Schweizer Wirtschaftswachstum in den letzten 10 Jahren mit 2% deutlich über dem von Euroland (0,7%), während die Inflation mit 0,6% unter der in Euroland (2%) lag.

Während Inflationsraten von rund 1% der Schweiz keine großen Probleme bereiten, wäre dies in Euroland aus 5 Gründen anders: (1) Die niedrigen Schweizer Inflationsraten sind kaum Ausdruck wirtschaftlicher Schwäche, sondern gehen vor allem auf fallende Importpreise zurück. Inländische Preise und Löhne steigen in der Schweiz, sodaß die Schuldentragfähigkeit des privaten Sektors von der niedrigen Inflation nicht belastet wird. In Euroland reflektieren die fallenden Inflationsraten dagegen die schwache inländische Nachfrage-, Lohn- und Preisentwicklung. Aufgrund der Größe des Währungsraumes wirkt sich der Wechselkurs und fallende Importpreise weniger stark auf die Inflation aus als in der Schweiz, in der importierte Güter 26,7% des Warenkorbes ausmachen. (2) Die Zentralbanken der Schweiz und Euroland haben unterschiedliche Inflationsziele. Eine Inflation von 1% ist in Euroland anders als in der Schweiz eine Zielverfehlung, welche die Glaubwürdigkeit der Zentralbank belastete. (3) Die wirtschaftliche Ausgangßituationen unterscheiden sich stark. Sie ist innerhalb der Schweiz wesentlich homogener. Die starken Unterschiede der nationalen Arbeitslosenquoten, die von 25% in Spanien bis knapp 5% in Österreich reichen, verdeutlichen die Notwendigkeit struktureller Anpaßungsprozeße in Euroland. (4) Die Schockabsorptionsfähigkeit des privaten Sektors ist dank flexiblerer Arbeitsmärkte und einer geringeren privaten Nettoverschuldung in der Schweiz höher. (5) Der wirtschaftspolitische Spielraum der Schweiz ist größer, sodaß sie auf zukünftige Schocks anders reagieren kann, während in Euroland diese Aufgabe hauptsächlich auf dem relativ rigiden Arbeitsmarkt lastet. Wesentlich ist also, daß positive Inflationsraten strukturelle Anpaßungsprozeße vereinfachen. Dies liegt daran, daß Löhne und Preise nach unten häufig nicht sehr flexibel sind. Löhne weniger produktiver Arbeitnehmer stagnieren eher über mehrere Jahre, als daß sie rasch gesenkt werden. Fallende Löhne senken zudem die Tragfähigkeit bestehender Schulden und belasten dadurch den Bankensektor mit höheren Kreditausfällen. Die angestrebten Inflationsraten sollten daher für einen Währungsraum umso höher sein, umso mehr mit der Notwendigkeit struktureller oder regionaler Anpaßungsnotwendigkeiten gerechnet werden muß. Deutschland mag mit Schweizer Inflationsraten leben können, Euroland insgesamt jedoch nicht. Die EZB wird daher weiter alles unternehmen müßen, um die Inflationsraten in Euroland wieder in Richtung 2% zu bewegen.

www.fixed-income.org

Investment

von Jenna Barnard, Head of Global Bonds, Janus Henderson Investors

Seit Ende der Zinser­höhungen in den Industrie­ländern Mitte bis Ende 2023 wird an den Märkten für Staats­anleihen über das Aus­maß der Zins­senkungen…
Weiterlesen
Investment

von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Die Botschaft der Euro­pä­ischen Zentral­bank (EZB) dürfte sich bei ihrer Dezember-Sitzung nicht grund­legend ändern. Es wird erwartet, dass die EZB…
Weiterlesen
Investment

von Michael Graham, Head of US High Yield bei AXA IM & Jack Stephenson, US Fixed Income Investment Specialist bei AXA IM

Seit fast drei Jahren trotzt die US-Wirt­schaft den Rezes­sions­erwar­tungen und über­trifft weiterhin andere entwickelte Volks­wirt­schaften. Im…
Weiterlesen
Investment
Die Energie­wende bietet Investoren weltweit Chancen – auch im neuen Jahr. Fonds­manager Lorenzo van der Vaeren von DPAM sieht beso­nders viel…
Weiterlesen
Investment

von Serge Nussbaumer, Head Public Solutions, Maverix Securities AG

Die US-Noten­bank hat die Leit­zinsen wie erwar­tet um 25 Basis­punkte gesenkt. Doch die eigent­liche Bot­schaft der Sitzung war eine andere. Zwar…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Schulze, Leiter Wirtschafts- und Marktstrategie bei Clearbridge Investments, zur Sitzung der Fed

Da die Senkung um 25 Basis­punkte allgemein erwartet wurde, konzen­trieren sich die Märkte auf die Prog­nosen der Fed für 2026 und darüber hinaus. Die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Die geo­politischen und poli­tischen Nach­richten waren im Jahr 2025 recht massiv – anhaltender Krieg in der Ukraine, instabiles Zoll­system der USA,…
Weiterlesen
Investment
Der KI-Hype und die hohen Aktien­gewinne drängten Anleihen 2025 etwas in den Hinter­grund. Dabei ent­sprachen ihre Erträge den seit 2023 wieder…
Weiterlesen
Investment

von Boutaina Deixonne, Head of Euro IG and HY Credit bei AXA Investment Managers

Die europäischen Märkte blieben in den letzten Jahren von zahl­reichen Volatilitäts­spitzen nicht verschont. Trotz des schwierigen Umfelds konnten…
Weiterlesen
Investment

von Robert Ostrowski, CIO, Federated Hermes

Die Anleihe­märkte starten mit einer Fülle unbe­ant­worteter Fragen ins neue Jahr. Vor 12 Monaten hatten wir eine Wieder­holung der Situation nach der…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!