YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Aviva Investors globaler Ausblick 2021: Aktien dürften attraktiver bleiben als Anleihen

von Giles Parkinson, Portfoliomanager Global Equities bei Aviva Investors

Durch die kommende Impfmöglichkeit dürften die Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen nachlassen. Doch viele langfristige Trends werden sich fortsetzen. Aktienanleger kämpfen seit langem mit Niedrigzinsen, zunehmend überbewerteten Blue-Chip-Aktien und den Konsequenzen der Energiewende. Diese Themen werden 2021 nicht verschwinden und teilweise noch an Dringlichkeit gewinnen.

1. Aktien dürften attraktiver bleiben als Anleihen

Die Volkswirtschaften dürften sich im kommenden Jahr weltweit erholen, sobald die Impfkampagnen begonnen haben und die Corona-Lockdowns wieder gelockert wurden. Doch da die Zinsen wohl niedrig bleiben, werden Aktien auf Relative-Value-Basis wohl attraktiver bleiben als Anleihen.

Hohe Zinsen bedeuten niedrigere Aktienkurse, da sie den Barwert künftiger Cashflows senken, den Aktienanleger erwarten dürfen. Dies gilt auch umgekehrt: Niedrige Zinsen bedeuten höhere Aktienkurse.

Die Zinsen sind 2020 auf Rekordtiefs gefallen. Mitte November hat der Marktwert des Bloomberg Barclays Global Negative Yielding Debt Index mit 17,5 Billionen USD einen neuen Rekord aufgestellt und seinen vorherigen Höchststand von 17 Billionen aus dem August 2019 hinter sich gelassen. Ein Viertel der Investment-Grade-Anleihen weltweit wird mit negativen Renditen gehandelt.

Da kann es nicht überraschen, dass viele Anleger auf der Suche nach Rendite zu dem Schluss kommen, dass es kaum Alternativen zu Aktien gibt. Dies dürfte sich auch im nächsten Jahr fortsetzen, solange die Zinsen niedrig bleiben.

2. Vorsicht walten lassen bei Nifty Fifty

Diese Attraktivität verteilt sich allerdings nicht gleichmäßig über alle Aktien weltweit. Die Anleger sollten mit Blick auf die neuen vermeintlich sichersten 50 Blue-Chip-Aktien Vorsicht walten lassen – hier zeichnet sich eine Überbewertung ab.

Aktien erscheinen bei anhaltend niedrigen langfristigen Zinsen zwar günstig, doch die attraktiven relativen Bewertungen sind nicht gleichmäßig über den Markt verteilt. Die derzeitige Lage erinnert an die Ära der „Nifty Fifty“ in den 1970ern. Bei den Nifty Fifty handelte es sich um die Gruppe der 50 beliebtesten Blue-Chip-Titel, zu denen unter anderem Disney, McDonald’s und Procter & Gamble zählten. Sie wurden in den 1960ern zu den Lieblingen institutioneller Anleger und erlebten Anfang der 1970er eine Boomzeit, bevor sie im Bärenmarkt von 1973–74 abstürzten.

Diese Titel hatten gewisse Merkmale gemeinsam: Eine Reputation als hochwertig und solide, was die Unternehmen durch Profitabilität in guten wie schlechten Zeiten nachgewiesen hatten, sowie eine erfolgreiche Wachstumsbilanz und kontinuierliche Dividendensteigerungen. Letztlich konnten die Fundamentaldaten der Unternehmen die ambitionierten Bewertungen einholen, doch in der Zwischenzeit waren über zwei Jahrzehnte heftige relative Drawdowns zu verkraften.

Nun stehen die neuen Nifty Fifty in den Startlöchern. Es gibt keine abschließende Liste der Titel, prädestiniert sind aber etablierte Unternehmen mit soliden Wettbewerbsvorteilen, einer Historie profitablen Wachstums und steigenden Kurs-Gewinn-Verhältnissen.

Doch wie bei den Vorgängern in den 1970ern scheinen auch die Bewertungen der neuen Nifty Fifty auf der Annahme zu gründen, dass die entsprechenden Titel unbegrenzt in ihrem derzeitigen Tempo zulegen werden – ein unwahrscheinliches Szenario in einem auf Wettbewerb basierenden kapitalistischen Wirtschaftssystem, in dem jederzeit ein Disruptionsrisiko durch Obsoleszenz besteht. Aktienanleger sollten Vorsicht walten lassen.

3. Positive und negative äußere Effekte beachten

Der Kampf gegen den Klimawandel wird unter der neuen US-Regierung an Dynamik gewinnen. Die Aktienanleger sollten stets versuchen, im Rahmen einer zukunftsgerichteten qualitativen Analyse die breiteren Auswirkungen eines Unternehmens auf die Gesellschaft einzuschätzen – die positiven und negativen äußeren Effekte. Zu den negativen Externalitäten gehören etwa die durch ein Unternehmen verursachten CO2-Emissionen oder Umweltverschmutzungen. Positive Externalitäten bedeuten Vorteile in einem weiteren Sinne, beispielsweise Bemühungen um eine verbesserte Energieeffizienz von Gebäuden oder der Versorgungsinfrastruktur.

In diesem Jahr kam es zu politischen Verschiebungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Nachdem die USA unter Präsident Trump den Kampf gegen den Klimawandel vier Jahre lang nach Kräften behindert haben, dürfte unter der neuen Regierung ein anderer Wind wehen. Der designierte Präsident Joe Biden hat versprochen, dass die USA dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten und die heimische Deregulierung im Bereich Umweltschutz wieder zurücknehmen werden. Die Europäische Union hat in Reaktion auf die Corona-Pandemie Konjunkturpakete verabschiedet, die in den European Green Deal eingebettet sind.

Aus Sicht der Aktienanleger sollten diese und weitere Maßnahmen sich positiv auf die Branche der erneuerbaren Energien auswirken. Sie darf in den nächsten Jahren auf weitere Subventionen und steigende Nachfrage hoffen, während starke Emissionsverursacher durch CO2-Steuern belastet werden. Wir haben einen historischen Wendepunkt erreicht, ab dem umweltrelevante äußere Effekte zunehmend angemessen quantifiziert und bepreist werden. Die Anleger müssen sich darauf einstellen.

www.fixed-income.org
Foto: Giles Parkinson
© Aviva Investors


Investment

Neue Regierung in Japan senkt Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die BoJ signifikant

Schwellen­länder befinden sich endlich auf Erholungs­kurs – aber was sind die treibenden Faktoren dahinter?Kunjal Gala, Head of Global Emerging…
Weiterlesen
Investment
Ned Naylor-Leyland, Fonds­manager des Jupiter Gold & Silver Fund, teilt seine Ein­schätzungen zur aktuellen Ent­wicklung des Gold­preises und…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Angesichts des drohenden Shutdowns der US-Regierung bereiten sich die Märkte auf eine mögliche Verzögerung wichtiger Wirtschafts­daten vor, darunter…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky, Head of US Fixed Income, Janus Henderson Investors

Die PCE-Inflations­daten fielen weit­gehend im Rahmen der Erwar­tungen aus. Zwar liegen die Jahres­raten (Gesamt­inflation: 2,7%, Kern­inflation:…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Die gesunkene Volatilität bei US-Treasuries und die folgenden Zins­senkungen der Fed haben die Attraktivität von Anleihen steigen gelassen. Die…
Weiterlesen
Investment
Nach einer erfolg­reichen Startphase wird die Seed-Tranche (WKN A3EYVA) des SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities Fonds wie angekündigt zum 2. Oktober 2025…
Weiterlesen
Investment
Die tradi­tionelle asiatische Vorliebe für Dollar­anlagen scheint aber jetzt nach­zulassen. Marktumfeld und Anlege­rstimmung ändern sich, und man…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Helsing, Institutional Fixed Income Strategist bei T. Rowe Price

Ist es möglich, dass die Rendite 10-jähriger US-Staats­anleihen auf 6% steigt? Laut Arif Husain, unserem Head of Global Fixed Income und CIO, ist…
Weiterlesen
Investment

von Abdallah Guezour, Head of Emerging Market Debt and Commodities bei Schroders

Auch wenn weitere Ver­werfungen aus­gehend von Staats­anleihen aus Industrie­ländern weiterhin taktische Währungs- und Zins­durations­absicherungen in…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!