YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

CoCo-Anleihen im Härtetest

Contingent Capital Instruments (CoCos oder CoCo-Anleihen genannt) sind nachrangige Anleihen, die typischerweise von europäischen Großbanken emittiert werden, um die Eigenkapitalbasis zu stärken. Auf Firmenebene weisen die emittierenden Großbanken im Durchschnitt ein Rating von A+ aus, während eine durchschnittliche CoCo-Anleihe mit BB bewertet wird. Im vergangenen Jahr gehörte die Anlageklasse zu den Überfliegern mit einem Plus von rund 15,3 Prozent gemessen am ICE BofAML Contingent Capital Index (hedged in EUR). 2020 hat sich das Bild aufgrund der Coronakrise abrupt gedreht und der Index gab seit Jahresbeginn um rund 15,7 Prozent nach (Stand Ende März 2020).

Wie lässt sich diese Korrektur historisch einordnen? Dazu äußert sich Daniel Björk, Manager des Swisscanto (LU) Bond Fund COCO: „Da es sich bei CoCo-Anleihen um eine relativ neue Anlageklasse handelt, ist ein Vergleich mit der Finanzkrise leider nicht möglich. Betrachtet man allerdings die Kapitalisierung der Banken, so ist die gesamte Branche deutlich besser aufgestellt als in 2008. Eine Entwicklung, die diese These unterstützt, ist der Credit Default Swap (CDS)-Spread von Finanzanleihen, welcher sich seit dem Ausbruch der Coronakrise ähnlich wie jener von Unternehmensanleihen entwickelt hat. Die CDS-Spreads für Finanzanleihen sind gegenwärtig nur etwa zehn Basispunkte (Bp) höher als die Spreads von europäischen Unternehmensanleihen.“

Weiter führt Björk aus: „Um diese Zahl ins Verhältnis zu setzen: Seit 2010 war der durchschnittliche Unterschied (Median) mit ungefähr 17 Bp deutlich höher. 2011 lag dieser sogar bei zwischen 140 und 160 Bp. Dies deutet darauf hin, dass Finanz- und Unternehmensanleihen auf ähnliche Weise von höheren Spreads und dem schwächeren Wirtschaftswachstum betroffen sind. Unseres Erachtens ist dies auch ein deutliches Zeichen für die grundlegenden Verbesserungen der Bankbilanzen und der Finanzierungs-/Liquiditätsprofile über die vergangenen zehn Jahre hinweg, während die Verschuldung von Unternehmen tendenziell stieg. Zudem sehen wir sowohl in Asien als auch in Europa Anzeichen dafür, dass Banken die Konsumenten sowie kleinen und mittleren Unternehmen während der Krise unterstützen, anstatt wie in der Vergangenheit die Ursache der Krise zu sein.“

Unterstützung der Regulatoren
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat dem Bankensektor die vollumfängliche Unterstützung der europäischen Regulatoren zugesichert. Auch der Schweizer Bundesrat hat auf Empfehlung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma die antizyklischen Kapitalpuffer für Banken bis auf weiteres ausgesetzt. „Die hohe Systemrelevanz des Sektors spricht aus unserer Sicht für CoCo-Anleihen, gerade im Vergleich zu ähnlichen Anlageklassen wie zum Beispiel High Yield. Wir rechnen im Bankensektor mittelfristig mit höheren Kreditprämien und tieferen Gewinnen. Davon ausgehend fokussieren wir uns auf CoCo-Emittenten mit guter Profitabilität, einer starken Bilanz sowie einem tiefen Anteil unrentabler Kredite. Während den aktuellen Marktverwerfungen ist es wichtig, im Blick zu behalten, dass der europäische Bankensektor seine Kapitalstruktur in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert hat“, so Björk.

Abschließend meint der Fondsmanager: „Dennoch haben wir in den vergangenen Wochen unsere Positionen in Banken mit tieferem Kapitalpuffer reduziert. Dabei hat sich unsere vergleichsweise kleine Fondsgröße als Vorteil erwiesen, weil wir dadurch weniger von illiquiden Märkten betroffen waren. Aufgrund der jüngsten Marktturbulenzen haben sich im CoCo-Markt neue Einstiegschancen ergeben, welche wir selektiv nutzen. Sobald sich die Lage an den Kapitalmärkten normalisiert, dürfte die Jagd nach positiven Renditen wieder aufgenommen werden und der CoCo-Markt davon profitieren.“

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Daniel Björk © Swisscanto)


Investment

von Paolo Vassalli, Senior Portfolio Manager Aktienteam bei Eurizon

Wie häufig in den Wochen vor Beginn der Berichts­saison besteht die allge­meine Tendenz, dass die Analysten ihre Gewinn­erwartungen zurück­schrauben.…
Weiterlesen
Investment

Infolge der Zollsorgen und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich Anleger 2025 auf defensive Sektoren konzentriert, was zu einer Outperformance…

Die Performance von defen­siven und zyk­lischen Werten ist nicht den Gewinn­erwartungen gefolgt. Diese Verschie­bung bietet lang­fristigen Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Capital Market Strategist bei T. Rowe Price

Staats­anleihen haben sich in vergangenen Aktien­baisse­phasen in der Regel gut entwickelt, da ein Aus­verkauf an den Aktien­märkten oft ein Zeichen…
Weiterlesen
Investment

von Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate

Europäische Banken reduzieren ihre Kredit­vergabe für gewerb­liche Immo­bilien, da die endgültige Umsetzung der Basel-III-Regeln die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Während Anleger aus Südeuropa ihre Blicke tradi­tionell auf die großen Volks­wirt­schaften der Eurozone richten, wächst der nordische Renten­markt.…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, Chefvolkswirt USA, DWS

Die Federal Reserve befindet sich weiter­hin in einem Dilemma. Einerseits war die Inflation zuletzt niedriger als erwartet, anderer­seits steigen die…
Weiterlesen
Investment
Der Energie­sektor schnitt im ersten Quartal besser ab als der breite Markt, was auf solide Funda­mental­daten und eine Kapital­rotation aus anderen…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Den vierten Monat in Folge hat sich der Preis­auftrieb in Deutsch­land abge­schwächt. Nach einem Anstieg der Lebens­haltungs­kosten um 2,2 Prozent…
Weiterlesen
Investment

von Melanie Fritz, DPAM

Wie soll man sein Port­folio gegen die Ungewiss­heit wappnen, die Wirt­schaft, Handel und Märkte derzeit bestimmen? Melanie Fritz aus dem Team Senior…
Weiterlesen
Investment

Marktkommentar des PGIM Fixed-Income-Teams

Zum jetzigen Zeit­punkt scheint die US-Regierung Handels­verein­barungen Vorrang vor Zöllen einzu­räumen, und obwohl sie möglicher­weise ver­suchen…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!