YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Crossover-Anleihen: Beitrag aus Risikoprämien höher als aus Zinskomponenten

Anleihen aus dem Crossover-Segment haben sich seit Jahresbeginn - trotz steigender Renditen bei globalen Staatsanleihen - positiv entwickelt. Adam Choragwicki, Leiter Rentenfondsmanagement bei StarCapital, beleuchtet die derzeitige Situation und zeigt auf, wo auch künftig Überrenditen möglich sind:

Zunehmende Inflationsängste drücken auf die Wertentwicklung festverzinslicher Anlagen. Die Folge: Viele Rentenfonds notieren seit Jahresbeginn im Minus. Nicht so Crossover-Unternehmensanleihen, die neben Titeln mit einem Rating zwischen BB und BBB auch Fallen Angels enthalten. Seit Beginn dieses Jahres entwickelte sich dieses Segment deutlich besser als andere Anleihe-Sektoren. Der Grund: Bei Crossover-Anleihen ist der Beitrag aus Risikoprämien deutlich höher als aus der Zinskomponente. „Eine Investition in dieses Segment gleicht somit eher einer Investition in Risikoprämien als in Zinsänderungsrisiken – zumal im Crossover-Bereich der Aufschlag zwischen BB+ und BBB- überdurchschnittlich groß ist“, erläutert Adam Choragwicki, Leiter Rentenfondsmanagement bei StarCapital. Dies zeigt nicht zuletzt eine empirische Untersuchung von StarCapital. Demnach kommt bei EUR-Crossover-Unternehmensanleihen mit 70% der größte Teil der Rendite aus der Vereinnahmung von Risikoprämien.

Konjunktureller Nachholbedarf in Europa

Anleihenexperte Choragwicki ortet die besten Opportunitäten am Rentenmarkt auch weiterhin in diesem Bereich – im Unterschied zu globalen Staatsanleihen, die im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und den damit steigenden Renditen zuletzt unter Druck gerieten. Angeführt wird der Aufschwung von den Vereinigten Staaten, die bisher keine dritte Neuinfektionswelle erleben, so Choragwicki. Anders beurteilt er die Lage in Europa. Dass der alte Kontinent hinter den USA herhinkt, spiegeln nicht zuletzt die Einkaufsmanagerindizes wider, die jenseits des Atlantiks deutlich optimistischer ausfallen.

Auch die StarCapital Wirtschaftszyklusuhr zeigt die USA in einer Boomphase. „Wenn die Impfkampagne in Europa Fortschritte macht, wird auch der Dienstleistungssektor in eine konjunkturelle Erholung eintreten. Dann kann man auch hier von einem temporären Wirtschaftsboom ausgehen“, bricht Choragwicki jedoch eine Lanze für Europa. Angesichts des auf Hochtouren laufenden Konjunkturmotors in den Vereinigten Staaten und dem damit verbundenen Renditeanstieg verwundert kaum, dass US-Anleihen in diesem Jahr erstmalig seit Ende 2018 eine Underperformance verzeichneten. Doch Rentenexperte Choragwicki gibt Entwarnung: „Wir haben vermutlich den größten Teil dieser Zinsanstiegsbewegung gesehen.“ Auch die Inflation bereitet ihm langfristig kaum Sorgen: „Die Erwartungen überschießen den historischen Durchschnitt mittlerweile deutlich und der „Wiedereröffnungsboom“ wird in den kommenden 12 bis 18 Monaten die Inflation voraussichtlich noch steigen lassen. Wird die Impfkampagne erfolgreich verlaufen, erwarten wir danach jedoch eine Rückkehr zur „säkularen Stagnation“ der vergangenen Jahre.

Mit Blick auf das derzeitige Marktgeschehen an den Rentenmärkten hält Choragwicki die Erholung der Risikoprämien von Investment-Grade-Unternehmensanleihen für abgearbeitet, so dass sie im historischen Vergleich unattraktiv erscheinen. Hingegen seien High Yield und selektive Anleihen aus den Emerging Markets trotz der jüngsten Erholung interessant. „Im Crossover-Bereich finden sich trotz der Erholung der Risikoprämien immer wieder neue Opportunitäten“, unterstreicht der Rentenexperte. Aufwärtspotenzial sieht er bei Syngenta, einem der weltweit größten Agrarchemie-Konzerne mit hohen Marktanteilen in den Geschäftsfeldern Saatgut und Pflanzenschutz. „Der kurzfristige technische Verkaufsdruck generierte zuletzt eine neue Einstiegsgelegenheit“, ist Choragwicki überzeugt.

Pemex wiederum erscheint viel versprechend, da der Markt möglicherweise die Bedeutung des Öl- und Gasgiganten für Mexiko verkennt. „Pemex ist systemrelevant“, meint Choragwicki, „und würde im Notfall vom mexikanischen Staat gestützt werden.“ Zudem würden die Geschäfte von der Erholung am Ölmarkt unterstützt. Die Rendite der Anleihe beläuft sich auf 3,8% - gegenüber 0,4% für vergleichbare mexikanische Staatsanleihen. Gute Chancen attestiert der Fondsmanager auch der Deutschen Lufthansa. Die Airline zählt zu den großen Corona-Verlierern, sollte aber von der zunehmenden Öffnung im Zuge der Impfkampagne profitieren. Das dürfte auch die Anleihen gut unterstützen.

www.fixed-income.org
Foto: . Adam Choragwicki
© StarCapital


Investment

von Paolo Vassalli, Senior Portfolio Manager Aktienteam bei Eurizon

Wie häufig in den Wochen vor Beginn der Berichts­saison besteht die allge­meine Tendenz, dass die Analysten ihre Gewinn­erwartungen zurück­schrauben.…
Weiterlesen
Investment

Infolge der Zollsorgen und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich Anleger 2025 auf defensive Sektoren konzentriert, was zu einer Outperformance…

Die Performance von defen­siven und zyk­lischen Werten ist nicht den Gewinn­erwartungen gefolgt. Diese Verschie­bung bietet lang­fristigen Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Capital Market Strategist bei T. Rowe Price

Staats­anleihen haben sich in vergangenen Aktien­baisse­phasen in der Regel gut entwickelt, da ein Aus­verkauf an den Aktien­märkten oft ein Zeichen…
Weiterlesen
Investment

von Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate

Europäische Banken reduzieren ihre Kredit­vergabe für gewerb­liche Immo­bilien, da die endgültige Umsetzung der Basel-III-Regeln die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Während Anleger aus Südeuropa ihre Blicke tradi­tionell auf die großen Volks­wirt­schaften der Eurozone richten, wächst der nordische Renten­markt.…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, Chefvolkswirt USA, DWS

Die Federal Reserve befindet sich weiter­hin in einem Dilemma. Einerseits war die Inflation zuletzt niedriger als erwartet, anderer­seits steigen die…
Weiterlesen
Investment
Der Energie­sektor schnitt im ersten Quartal besser ab als der breite Markt, was auf solide Funda­mental­daten und eine Kapital­rotation aus anderen…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Den vierten Monat in Folge hat sich der Preis­auftrieb in Deutsch­land abge­schwächt. Nach einem Anstieg der Lebens­haltungs­kosten um 2,2 Prozent…
Weiterlesen
Investment

von Melanie Fritz, DPAM

Wie soll man sein Port­folio gegen die Ungewiss­heit wappnen, die Wirt­schaft, Handel und Märkte derzeit bestimmen? Melanie Fritz aus dem Team Senior…
Weiterlesen
Investment

Marktkommentar des PGIM Fixed-Income-Teams

Zum jetzigen Zeit­punkt scheint die US-Regierung Handels­verein­barungen Vorrang vor Zöllen einzu­räumen, und obwohl sie möglicher­weise ver­suchen…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!