YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Erste Asset Management Ausblick 2020: Drei Szenarien für die Wirtschaftsentwicklung

Das Wachstum der Weltwirtschaft befindet sich an einem kritischen Punkt. Das reale Wirtschaftswachstum hat sich seit einigen Quartalen abgeschwächt. Mittlerweile befindet sich das Wachstumsniveau unter dem Potential, also jenem Wert, der bei optimaler Auslastung aller Ressourcen erreicht werden könnte.

Wie immer zeichnen die Frühindikatoren für die weitere Entwicklung ein gemischtes Bild. In weiterer Folge werden drei Szenarien für den Rest des Jahres sowie für 2020 vorgestellt.

Aktuelles Umfeld: Wirtschaftswachstum unter dem Potential
- Auf der negativen Seite ist der konjunkturelle Abschwung gekennzeichnet von einer scharfen Abwärtsbewegung bei den Wachstumsraten für den Fertigungssektor / den Güterexporten und den Unternehmensgewinnen sowie einem Einbruch bei der Unternehmensstimmung.
- Begleitet wurde diese Entwicklung von einer erhöhten geopolitischen Unsicherheit (USA-China Konflikt).
- Auf der positiven Seite hat der gut laufende Servicesektor / der private Konsum das Wirtschaftswachstum in vielen Teilen der Welt unterstützt. Es können zwar negative Überwälzungseffekte vom schwachen Fertigungssektor auf die anderen Sektoren festgestellt werden, diese sind aber nur moderat. Hier ist vor allem der Arbeitsmarkt hervorzuheben. Das Beschäftigungswachstum ist zwar nicht mehr so hoch wie im vergangenen Jahr, aber immer noch gut genug, um die Arbeitslosenraten auf einem niedrigen Niveau zu halten.
- Die Geldpolitiken haben, geführt von der US-amerikanischen Zentralbank, auf diese Eintrübung der Konjunktur mit Lockerungsschritten geantwortet. Das Besondere an dieser Situation ist, dass das Zinsniveau bereits sehr niedrig ist. Aber auch die Fiskalpolitiken wirken bereits mild unterstützend auf das Wirtschaftswachstum.
- Für die drei Szenarien wird nun an jeder dieser vier Stellschrauben in einem unterschiedlichen Ausmaß gedreht:

Szenario 1: Erholung
Es findet eine leichte Beschleunigung beim realen globalen Wirtschaftswachstum von 2,0% - 2,3% im zweiten Halbjahr 2019 auf das Potenzialwachstum im nächsten Jahr statt (2,7%-3.0%, Wachstum im Quartalsabstand auf das Jahr hochgerechnet).

Dafür ist erstens eine Stabilisierung der Industrieproduktion nötig. Tatsächlich ist der globale Einkaufsmanagerindex für den Fertigungssektor zuletzt zweimal in Folge angestiegen. Zweitens wird ein kosmetisches Abkommen zwischen den USA und China erreicht und es kommt zu einer Einigung zwischen dem UK und der EU über den Brexit.

Drittens findet eine Stabilisierung beim rückläufigen Beschäftigungswachstum statt. Damit bleibt der private Konsum gut unterstützt. Viertens war die expansivere Ausgestaltung der Geldpolitiken ausreichend, um eine positive Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum zu haben.

Wesentlich für die Finanzmärkte ist, dass A) das Gewinnwachstum der Unternehmen ansteigt. Das bedeutet, der einsetzende Anstieg beim Umsatzwachstum ist kräftiger als die Fortsetzung beim ansteigenden Wachstum der Lohnstückkosten. B) Das beschleunigte Gewinnwachstum wirkt stärker als der mit dem Szenario einhergehende Zinsanstieg.

In diesem Szenario verzeichnen kreditsichere Staatsanleihen Kursverluste und Aktien Kursanstiege. Die Modellschätzung für US-Staatsanleihen lautet minus 2%, jene für globale Aktien auf plus 4%.

Szenario 2: Rezession
Die Industrieproduktion und die Unternehmensinvestitionen schrumpfen und ziehen die anderen Sektoren, vor allem den Arbeitsmarkt, mit nach unten. Das ansteigende Wachstum der Lohnstückkosten sorgt für schrumpfende Unternehmensgewinne.

Eine Intensivierung im Konflikt zwischen den USA und China würde den Abschwung noch verstärken. Weil die Leitzinsen bereits sehr niedrig sind, kann die Geldpolitik nicht mehr demensprechend entgegensteuern. Die Fiskalpolitiken reagieren, wenn überhaupt, zu spät auf den Abschwung mit einer Ausweitung der Budgetdefizite.

Dieses Szenario ist positiv für kreditsichere Staatsanleihen und negativ für risikobehaftete Wertpapierklassen wie etwa Aktien.

Das gilt allerdings nur für Anleihen, deren Rendite noch hoch genug ist, um Renditerückgänge zuzulassen, das heißt, nicht für Staatsanleihen in der Eurozone und in Japan. Die Modellschätzung für US-Staatsanleihen lautet plus 7%, jene für globale Aktien minus 12%

Szenario 3: Stagnation
Dieses Szenario ist von einer kuriosen Situation charakterisiert: Das Zinsniveau ist zwar sehr niedrig, aber immer noch zu hoch um die Wirtschaft zu stimulieren. Die Zinsen können nicht weiter fallen weil sie an die sogenannte effektive Zinsuntergrenze anstoßen. Die Geldpolitik kann keinen relevanten Stimulus mehr erzeugen.

Das Wirtschaftswachstum bleibt unter dem Potential und die Arbeitslosenraten steigen auf ein erhöhtes Niveau an. Weil die Volkswirtschaften offen sind, das heißt mit anderen Volkswirtschaften über Handels- und Finanzströme im Austausch stehen, können auch andere Länder in diese Situation hineingezogen werden.

Der Wirkungsmechanismus passiert vor allem über Finanzzuflüsse, die eine Festigung der Währung und fallenden Zinsen verursachen. Wirft man einen Blick auf Festigung des US-Dollar und die fallenden Renditen von US-amerikanischen Staatsanleihen, kommt einem das bekannt vor.

Um aus dieser "Zinsfalle" herauszukommen liegt der Druck auf die Fiskalpolitik. Es wäre eine massive Ausweitung der Budgetdefizite für staatlich finanzierte Investitionen nötig. Wen das nicht geschieht, bleibt das Wirtschaftswachstum für eine längere Zeit niedrig.

Man spricht von einer säkularen Stagnation. Auch dieses Szenario ist positiv für Staatsanleihen und negativ für risikobehaftete Wertpapierklassen, allerdings nicht zu ausgeprägt wie im Szenario für eine Rezession.

Natürlich gilt das nur für Anleihen, die eine positive Rendite versprechen. Die Modellschätzung für US-Staatsanleihen lautet plus 2,5%, jene für globale Aktien minus 4%.

Zusammengefasst ist das fundamentale Umfeld für die Finanzmärkte herausfordernd. Die konjunkturelle Entwicklung könnte mit dem Erholungsszenario noch einmal die Kurve kratzen, aber die Risiken sind nach unten gerichtet.

https://www.fixed-income.org/
(Bild von Lars_Nissen_Photoart auf Pixabay)


Investment
Der Plenum European Insurance Bond Fund hat das Fonds­vermögen von 200 Mio. Euro über­schritten. Der Fonds wurde im Jahr 2021 als OGAW-Fonds mit…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky und Jeremiah Buckley, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors

In früheren Markt­zyklen suchten Anleger aus verschie­denen Gründen immer wieder Zuflucht in der vermeint­lichen Sicher­heit von Cash. Diese Flucht in…
Weiterlesen
Investment

von Cyrill Staubli, Senior Portfolio Manager, Multi Asset Swisscanto LUX-Fonds

Aktuell mögen die Blicke der meisten Markt­teil­nehmenden fest auf den haussie­renden Gold­preis gerichtet sein. Doch im Schatten des gelben Metalls…
Weiterlesen
Investment
Die Experten der DWS erläutern ihre aktuellen Ein­schätzungen zu Konjunktur, Märkten und Anlage­klassen:Markt & MakroVincenzo Vedda, Global Chief…
Weiterlesen
Investment

von Cathy Hepworth, Head of Emerging Markets Debt bei PGIM´s Fixed Income Business

Trotz anhal­tender Markt­unsicher­heit haben Schwellen­länder­anleihen (EMD) seit Ende 2023 eine starke Out­per­formance erzielt. Da die Unsicher­heit…
Weiterlesen
Investment

von Silvio Vergallo, Head of Government & Inflation Linked Bonds bei Eurizon

Die zunehmende Einfluss­nahme der euro­päischen Insti­tutionen – ange­fangen bei den Eingriffen der Zentral­bank bis hin zur Emission von Anleihen der…
Weiterlesen
Investment
Haushalts­defizite, die alternde Bevöl­kerung und höhere Laufzeit­auf­schläge halten die Langfrist­renditen auf hohem Niveau, auch wenn die Leitzinsen…
Weiterlesen
Investment

Neue Regierung in Japan senkt Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die BoJ signifikant

Schwellen­länder befinden sich endlich auf Erholungs­kurs – aber was sind die treibenden Faktoren dahinter?Kunjal Gala, Head of Global Emerging…
Weiterlesen
Investment
Ned Naylor-Leyland, Fonds­manager des Jupiter Gold & Silver Fund, teilt seine Ein­schätzungen zur aktuellen Ent­wicklung des Gold­preises und…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!