YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Gefahr der Konjunkturüberhitzung durch Rückkoppelungen

Kommentar von Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management

„Der Kampf der positiven Kräfte gegenüber den potenziellen Gefahren am Finanzmarkt geht in die nächste Runde. Die globale Konjunktur sowie die Aktien- und Kreditmärkte werden weiter kräftig unterstützt: Genannt seien beispielsweise die Ausweitung des staatlichen Stimulus in den USA sowie in den EU-Einzelstaaten und natürlich die Geldpolitik, welche enorm expansiv bleibt. Aktuell kaufen die Fed und die EZB monatlich für USD 120 Milliarden beziehungsweise EUR 90 Milliarden Wertpapiere am Markt (Quantitative Easing) und blähen dadurch ihre Bilanzen weiter auf. Die für das konjunkturelle Wachstum wichtigen Geldmengen M1 und M2 steigen entsprechend an und belegen damit, dass die Geldpolitik derzeit noch wirkt. Die Geldmenge M2 wächst in den USA derzeit sogar schneller als jemals zuvor seit dem zweiten Weltkrieg.

Und es entstehen positive Rückkoppelungen aus der globalen Konjunkturentwicklung (auch zwischen einzelnen Ländern) und der äußerst lockeren Geldpolitik. Insbesondere die exportlastige EU-Industrie erhält starke Impulse vom Ausland. Europa profitiert besonders stark von der konjunkturellen Erholung in Asien und hier insbesondere in China. Des Weiteren sind die Bargeldbestände der privaten Haushalte wie auch der Unternehmen sowohl in den USA als auch in Europa auf Rekordhoch. Zusammen mit einem soliden Häusermarkt wirken hier für die kommenden Monate starke positive Wohlstands- und Vermögenseffekte, die erfreuliche Auswirkungen auf den Güterkonsum haben sollten.

Doch wo Licht ist, da gibt es bekanntlich auch Schatten. Anleger tun gut daran, die Risiken für die Konjunkturentwicklung und die Finanzmärkte, die das positive Umfeld zunichtemachen könnten, nicht aus den Augen zu verlieren: Zum Beispiel sinkendes Konsumentenvertrauen aufgrund von Impfstoffproblemen, was eine Double-Dip-Rezession nach sich ziehen könnte. Auch eine konjunkturelle Überhitzung, ausgelöst von einer zu starken Stimulierung durch die staatlichen Hilfspakete, wäre für einen langfristig gesunden Aufschwung kontraproduktiv. Tapering-Diskussionen, also die Furcht vor einer Straffung der lockeren Geldpolitik, wären ebenfalls Gift für die Finanzmärkte. Damit einhergehend stellt generell die hohe Bewertung der Aktienmärkte und eine entsprechend große Sensitivität auf negative Meldungen eine Gefahr dar wie auch die zunehmende Staatsverschuldung, die zu einem stärker als erwartetem Zinsaufwärtsdruck führen könnte.

Ein verhältnismäßig neues Problem ist die erhöhte Anfälligkeit der Märkte auf kleine Störungen, etwa der Anstieg langfristiger Zinsen oder höhere Inflationsraten. Es drohen aufgrund von Rückkoppelungseffekten plötzliche hohe Volatilität bereits bei kleinen Zinsänderungen und ganz allgemein nicht-lineare Verstärkungsmechanismen. Die Aktienmärkte tendieren zudem bei einem Zinsanstieg von tiefem Niveau aus zur Schwäche. Dabei würde es sich aber nur um temporäre Korrekturen handeln, solange die Notenbanken ihre Geldpolitik nicht ändern. Generell überwiegen derzeit noch die positiven Treiber. Die potenziell gefährlichen Trends beim US-Dollar, der Inflation und den langfristigen Zinsen sind noch sehr moderat und von den Notenbanken sogar erwünscht. Insofern liegen die positiven Kräfte gegen die potenziellen Gefahren leicht nach Punkten vorne – aber in Sicherheit wiegen sollten sich Investoren nicht."

www.fixed-income.org
Foto: Beat Thoma
© Fisch Asset Management



Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Auch im September blieb die deutsche Inflations­rate hartnäckig über der 2-Prozent-Marke. Nach 2,2 Prozent im August kletterte sie nun auf 2,4…
Weiterlesen
Investment

von Blerina Uruci, US-Chefvolkswirtin bei T. Rowe Price

Angesichts des drohenden Shutdowns der US-Regierung bereiten sich die Märkte auf eine mögliche Verzögerung wichtiger Wirtschafts­daten vor, darunter…
Weiterlesen
Investment

von Greg Wilensky, Head of US Fixed Income, Janus Henderson Investors

Die PCE-Inflations­daten fielen weit­gehend im Rahmen der Erwar­tungen aus. Zwar liegen die Jahres­raten (Gesamt­inflation: 2,7%, Kern­inflation:…
Weiterlesen
Investment

von Marcio Costa, Senior Portfoliomanager, BANTLEON

Die gesunkene Volatilität bei US-Treasuries und die folgenden Zins­senkungen der Fed haben die Attraktivität von Anleihen steigen gelassen. Die…
Weiterlesen
Investment
Nach einer erfolg­reichen Startphase wird die Seed-Tranche (WKN A3EYVA) des SQUAD Aguja Bond Oppor­tunities Fonds wie angekündigt zum 2. Oktober 2025…
Weiterlesen
Investment
Die tradi­tionelle asiatische Vorliebe für Dollar­anlagen scheint aber jetzt nach­zulassen. Marktumfeld und Anlege­rstimmung ändern sich, und man…
Weiterlesen
Investment

von Jeff Helsing, Institutional Fixed Income Strategist bei T. Rowe Price

Ist es möglich, dass die Rendite 10-jähriger US-Staats­anleihen auf 6% steigt? Laut Arif Husain, unserem Head of Global Fixed Income und CIO, ist…
Weiterlesen
Investment

von Abdallah Guezour, Head of Emerging Market Debt and Commodities bei Schroders

Auch wenn weitere Ver­werfungen aus­gehend von Staats­anleihen aus Industrie­ländern weiterhin taktische Währungs- und Zins­durations­absicherungen in…
Weiterlesen
Investment

Während der Wohnungsbau schwächelt, zeigen sich Tief- und Spezialbau robust

Die deutsche Bauwirt­schaft präsentiert sich gespalten. Während der Wohnungs­bau weiterhin unter Druck steht, entwickeln sich andere Bau­segmente…
Weiterlesen
Investment

von Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Das globale Wachs­tum bleibt verhalten und ohne Schwung, wobei die zukunfts­orientierten Indikatoren nur begrenzt auf eine baldige Beschleu­nigung…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!