YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Globaler Fixed Income Kommentar: Unsicherheit erfordert Selektivität

von Andrew Wilson, CEO für EMEA und Co-Head des Global Fixed Income und Liquidity Management Teams bei Goldman Sachs Asset Management

Das neue Jahr bietet gegensätzliche Perspektiven auf das globale Makroumfeld, angefangen mit einem Höhenflug an den Märkten und Befürchtungen an der politischen Front. Zu diesem ungewissen, kritischen Zeitpunkt sind unsere Hauptüberzeugungen, dass:

1) die US-Wirtschaft das größte Potenzial aufweist, ihre Position in 2017 zu stärke
2) die Divergenzen gravierende Ausmaße erreichen, was zu einer erheblichen Neubewertung auf den
Zinsmärkten führen wird und
3) die Volatilität noch weiter steigen dürfte.

Unserer Ansicht nach deuten diese Entwicklungen auf mehr Chancen zur Alpha-Generierung in den kommenden Monaten hin, obwohl sich die direktionalen Risiken erhöht haben.

USA: Positiver Konjunkturausblick überwiegt politische Risiken

Der politische Ausblick in den USA ist reflationär, worauf die weltweiten Zinssätze entsprechend reagieren. Die animalischen Instinkte – womit John Maynard Keynes das für Wachstum ausschlaggebende Anlegervertrauen bezeichnet – haben seit der Wahl im November kräftig zugelegt und so könnte in den ersten Tagen der Trump-Administration die Stimmung einen größeren Einfluss haben als die tatsächliche Politik. Eine Agenda der fiskalischen Expansion, der Deregulierung und des möglichen Handelsprotektionismus birgt zusammen mit einer sich verringernden Produktionslücke die Gefahr, dass die US-Inflation weiter steigen wird. Wir tendieren zu einer Untergewichtung von US-Zinsen und staatlichen Hypothekenanleihen und bevorzugen den US-Dollar und inflationsgebundene Wertpapiere.

Die kommenden Monate werden mehr Klarheit über die Prioritäten der neuen Regierung verschaffen. Wir erwarten ein starkes Engagement in puncto Steuerreform, die mit einem sinkenden Körperschaftsteuersatz einhergeht. Angesichts der Abneigung der republikanischen Führungsspitze gegenüber der Staatsverschuldung kann es jedoch sein, dass Infrastrukturausgaben auf nach 2017 verschoben werden und erheblich hinter den in der Kampagne geweckten Erwartungen zurückbleiben.

Die geplante regulatorische Rolle Rückwärts – d. h. die Rücknahme bestehender Vorschriften einschließlich der Außerkraftsetzung von Finanz- und Umweltgesetzen – hat in der Finanz- und Energiebranche bereits Rallyes angefeuert. Wir denken, dass die Abwicklung mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, als manche erwarten, obgleich selbst ein Aufschub der neuen Regeln Inlandsinvestitionen stützten könnte.

Inmitten der Rallyes von Risikoaktiva sind die möglichen Nachteile einer Trump-Präsidentschaft noch abzuwarten– zumindest außerhalb Mexikos. Während wir vorerst wachsam sind, was die sich zuspitzenden politischen Risiken angeht, könnten die Vorteile einer erstarkenden US-Wirtschaft unserer Meinung nach jedoch einige dieser Bedenken ausgleichen. Wir sehen nach wie vor Wert im mexikanischen Peso, da die Währung angesichts der Wachstumsaussichten des Landes unterbewertet ist.

Geldpolitische Divergenz birgt Chancen für Anleger

Die unterschiedlichen Ausgestaltungen der Geldpolitik begünstigen Extreme. Angesichts der Wahrscheinlichkeit eines Konjunkturprogramms rechnen wir damit, dass die US-Notenbank die Zinssätze 2017 dreimal anheben wird, sofern sich die Finanzbedingungen nicht zu sehr verschärfen. Die Zentralbanken in Europa und Japan werden wahrscheinlich weiterhin nach Möglichkeiten suchen, ihre Lockerungsprogramme zu verlängern. Wir gehen folglich davon aus, dass wir mehr Chancen in der Divergenz von US-amerikanischen und europäischen Zinssätzen sehen werden, auch wenn die Nachfrage nach höher rentierenden US-Vermögenswerten den Unterschied begrenzen könnte.

Wir befinden uns in einem günstigen Umfeld für Risikoaktiva, doch denken wir, dass die Risiken ausgewogen sind. Die Märkte haben einen Großteil der positiven Wachstumsaussichten eingepreist und stehen noch immer vor der Herausforderung steigender Zinssätze. Wir sehen selektive Chancen in den Schwellenländern, da sie sich unserer Ansicht nach kaum vom anziehenden US- und Weltwirtschaftswachstum abkoppeln werden. Darüber hinaus sehen wir Wertpotenzial im Bereich der Unternehmenskredite, obwohl wir uns in dieser späten Phase des Zyklus vor einem Anstieg der Zahlungsausfälle in Acht nehmen.

Die entsprechende Normalisierung der Zinssätze sollte das Wirtschaftswachstum und – von einer Anlageperspektive aus – die Alpha-Generierung begünstigen. Sollten die Zinsen steigen, um das verstärkte Wachstum und die höheren Inflationserwartungen im Zeitablauf widerzuspiegeln, wird die sich daraus ergebende steilere Zinskurve zu einem positiven Wirtschaftszyklus beitragen. Außerdem sehen wir mehr Renditechancen, wenn die Bewertungen wieder mehr auf traditionelle Marktimpulse reagieren und Volatilitäten unterliegen, als wenn sie von der Politik der Zentralbanken abhängen. In diesem Umfeld tendieren wir zu einer Untergewichtung von Staatsanleihen und staatlichen Hypothekenanleihen und bevorzugen inflationsgeschützte Wertpapiere. Wir sehen zudem weitere Chancen für Relative-Value-Trades auf Zins- und Devisenmärkten, die mit unseren Erwartungen einer Divergenz der Wachstums- und Finanzbedingungen in den entwickelten Volkswirtschaften im Einklang stehen.

Politische Unsicherheit in Europa und China treibt Volatilität

In der durch politische Unsicherheit bedingten Volatilität sehen wir sowohl Risiken als auch Chancen. In der ersten Jahreshälfte finden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und eventuell auch Italien statt, gefolgt von Deutschland in der zweiten Jahreshälfte. Wir denken, dass diese politischen Risiken auf den europäischen Märkten, die durch die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der EZB ruhig gestellt wurden, unterbewertet sind. Obwohl wir kurzfristig mit keiner Krise rechnen, haben die Risiken bezüglich der Stabilität der EU unsere Relative-Value-Trades auf den Kern- und Peripheriemärkten für Staatsanleihen wieder erstarken lassen und wir halten Ausschau nach französischen Renditen, die gegenüber ihren deutschen Gegenstücken steigen dürften.

Die in den letzten Monaten erfolgte Stabilisierung der Wirtschaftsaktivität und schnelle politische Reaktionen auf Anzeichen einer Abschwächung haben dabei geholfen, die Befürchtungen über eine kurz bevorstehende Krise in China zu zerstreuen. Allerdings sehen wir großes Potenzial für politische Fehltritte in dem Bestreben, die Stabilität bis zum Führungswechsel im November 2017 aufrechtzuerhalten. Die politischen Entscheidungsträger vertrauen nach wie vor darauf, dass das Wachstum neben dem bestehenden, nicht haltbaren Tempo von Krediterweiterungen gestützt wird. Darüber hinaus tun sie sich auch weiterhin damit schwer, die konkurrierenden Ziele einer Öffnung des Kapitalverkehrs, einer Beibehaltung der Währungsstabilität und der Notwendigkeit niedrigerer Zinssätze in Einklang zu bringen. Somit sehen wir auch weiterhin Potential in der Kreditabsicherung in China sowie für erhöhte Volatilität aus den Handels- und außenpolitischen Spannungen mit den USA.

Über Goldman Sachs Asset Management:

Goldman Sachs Asset Management ist der Asset-Management-Bereich der Goldman Sachs Group, Inc. (NYSE-Symbol: GS). Per 31. Dezember 2016 belief sich das von diesem Geschäftsbereich verwaltete Vermögen auf 1,178 Billionen US-Dollar. Goldman Sachs Asset Management bietet seit 1989 diskretionäre Anlageberatungsleistungen an und beschäftigt Investment-Spezialisten an allen großen Finanzplätzen der Welt. Das Unternehmen bietet institutionellen Investoren und Privatkunden auf der ganzen Welt Investmentstrategien, die sich auf eine breite Palette von Anlageklassen erstrecken. Goldman Sachs wurde 1869 gegründet und gehört zu den führenden, global tätigen Investmentbanking-, Wertpapier- und Vermögensverwaltungshäusern. Sie betreut weltweit einen breit gefächerten Kundenstamm, zu dem Unternehmen, Finanzinstitutionen, staatliche Stellen und vermögende Privatpersonen gehören.

www.fixed-income.org   (Foto: Andrew Wilson © Goldman Sachs Asset Management)

Investment

von Ritu Vohora, Capital Market Specialist bei T. Rowe Price

Sichere Anlagen, die tradi­tionell als stabile Inves­titionen in wirt­schaftlich turbu­lenten Zeiten gelten, erleben derzeit einen histo­rischen…
Weiterlesen
Investment

von Jean-Louis Nakamura, Head of Conviction Equities bei Vontobel

Wie auch die laufende Markt­reaktion zeigt, dürfte diese Pause und Abkühlungs­phase bei den Zoll­streitig­keiten dazu beitragen, die Mitte April…
Weiterlesen
Investment
Janus Hender­son Investors gibt die Auf­legung des Janus Henderson Tabula Mortgage-Backed Securities UCITS ETF (JMBS LN) bekannt. Es handelt sich um…
Weiterlesen
Investment
Die aktuellen Ein­schät­zungen der DWS zu Konjunktur, Märkten und Anlage­klassen:Markt & MakroVincenzo Vedda, Global Chief Invest­ment OfficerDie…
Weiterlesen
Investment
Ende April hat The Platform Group AG (TPG) die Umsatz- und Ergebnis­prognose für 2025 deutlich angehoben sowie die Mittel­frist­planung erhöht.…
Weiterlesen
Investment

von Paolo Vassalli, Senior Portfolio Manager Aktienteam bei Eurizon

Wie häufig in den Wochen vor Beginn der Berichts­saison besteht die allge­meine Tendenz, dass die Analysten ihre Gewinn­erwartungen zurück­schrauben.…
Weiterlesen
Investment

Infolge der Zollsorgen und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich Anleger 2025 auf defensive Sektoren konzentriert, was zu einer Outperformance…

Die Performance von defen­siven und zyk­lischen Werten ist nicht den Gewinn­erwartungen gefolgt. Diese Verschie­bung bietet lang­fristigen Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Capital Market Strategist bei T. Rowe Price

Staats­anleihen haben sich in vergangenen Aktien­baisse­phasen in der Regel gut entwickelt, da ein Aus­verkauf an den Aktien­märkten oft ein Zeichen…
Weiterlesen
Investment

von Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate

Europäische Banken reduzieren ihre Kredit­vergabe für gewerb­liche Immo­bilien, da die endgültige Umsetzung der Basel-III-Regeln die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Während Anleger aus Südeuropa ihre Blicke tradi­tionell auf die großen Volks­wirt­schaften der Eurozone richten, wächst der nordische Renten­markt.…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!