YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ist es zu spät für Anlagen in Schwellenländern?

von Xavier Hovasse, Head of Emerging Equities bei Carmignac

Auch nach dem Anstieg um 45% seit den im März verzeichneten Tiefs bieten Schwellenländer nach unserer Auffassung weiterhin Wertpotenzial. Wir sehen derzeit mehrere Impulse, die unsere positive Einschätzung der Schwellenländer stützen:

1. Überreichliche Liquidität, die bestehen bleiben dürfte
• Schwellenländeranlagen profitieren weltweit von beispiellosen geld- und fiskalpolitischen Anreizen sowie der massiven Bilanzverlängerung der Fed.

2. Abwertungszyklus des US-Dollars ggü. Währungen aus Schwellenländern und Asien
• Die wachsende Kluft zwischen einem sehr lockeren US-Policy-Mix und den weniger akkommodierenden Maßnahmen in den Schwellenländern, die bessere Leistungsbilanzsalden aufweisen (vor allem in Asien), führen zwangsläufig zu einer Abschwächung des USD, insbesondere ggü. asiatischen Währungen.
• Historische Zahlen zeigen für USD-Zyklen eine durchschnittliche Dauer von 5 bis 7 Jahren und legen nahe, dass wir am Anfang eines USD-Abwertungszyklus stehen könnten, durch den sich der langfristige Underperformance-Trend der Schwellenländer ggü. Industrieländern umkehren könnte.

3. Erholung der Wirtschaftsaktivität von China angeführt
• Die Schwellenländer verzeichneten im Vergleich zu den USA und anderen Industrieländern einen weniger drastischen BIP-Rückgang.
• Nach einem schwierigen 2. Quartal erholen sich die Konjunkturindikatoren der Schwellenländer im 3. Quartal wieder, wobei China vorn lag. Die Bedeutung Chinas als wichtiger Wachstumstreiber für andere Schwellenländer muss nicht betont werden (in USD entfällt per 31.12.2019 1/3 des Gesamt-BIP der Schwellenländer auf China1).

4. Angemessene Bewertungen wegen besserer Gewinnlage gegenüber Industrieländern
• Schwellenländer notieren gegenüber Industrieländern mit einem Abschlag, und ihre bessere Gewinnlage bietet langfristig orientierten Anlegern attraktive Einstiegspunkte.

Strukturell sehen wir solide langfristige Wachstumstreiber für Schwellenländer:
1. Asiatische Schwellenländer führen durch die Corona-Krise beschleunigte digitale und technologische Revolution an
• Die Dominanz asiatischer Unternehmen bei E-Commerce, digitalem Zahlungsverkehr und Mobile Banking verlagert die wirtschaftliche Macht schrittweise nach Osten, allen voran nach China und Korea

2. Technologiekrieg bringt asiatischen Tech-Sektor in stärkere Position
• Vielversprechende asiatische Tech-Unternehmen erhöhen Investitionen in neue Technologien, um Autonomie zu erlangen und ihre Technologieführerschaft auszubauen.
• Zusätzliche Nachfrage in Korea und anderen asiatischen Ländern seitens US-Unternehmen, die von ihren üblichen chinesischen Lieferanten abgeschnitten sind

Der richtige Zeitpunkt, um in diesem Universum anzulegen, wird immer schwer einzuschätzen sein, da stets mögliche Risikofaktoren zu bedenken sind: eine zweite COVID-19-Welle mit (Teil-)Lockdown, die anstehenden US-Wahlen, Inflationsdruck durch sehr lockere Geldpolitik, Druck auf die Währungen usw., um nur einige Beispiele zu nennen

Aufgrund des derzeit besseren Ausblicks und attraktiver langfristiger Wachstumstreiber bieten Schwellenländer jedoch Wertpotenzial und verdienen einen Platz in einem breit aufgestellten Portfolio, sofern die Anlage selektiv und diszipliniert getätigt wird.

www.fixed-income.org

Foto: Xavier Hovasse
© Carmignac


Investment
Zum Ende der Woche geben die Markt­experten von Federated Hermes Kommen­tare auf das aktuelle Geschehen an den wichtigsten Finanz­märkten. In dieser…
Weiterlesen
Investment
Ron Temple, Chief Market Strategist bei Lazard, beo­bachtet derzeit die Produzenten­preise der USA mit beson­derer Aufmerk­samkeit. Er warnt, dass der…
Weiterlesen
Investment

von Giancarlo Perasso, Lead Economist Africa and Former Soviet Union bei PGIM Fixed Income

Da die globalen Zentral­banken ihre Engage­ments in US-Vermögens­werten diversi­fizieren, wirft die steigende Allokation in Gold Fragen hinsichtlich…
Weiterlesen
Investment
Die USA haben in den letzten Jahren eine Blütezeit erlebt – und sich trotz­dem zuletzt von den Grund­pfeilern dieses Erfolges entfernt, um eine neue…
Weiterlesen
Investment
„Für die Finanz­märkte ist eine Zins­senkung der Fed im Sep­tember praktisch beschlos­sene Sache“, sagt Benoit Anne, Benoit Anne, Anleihe­experte bei…
Weiterlesen
Investment

von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

Nach den ersten 100 Tagen von Friedrich Merz als Bundes­kanzler zieht die Öffent­lichkeit eine sehr durch­wachsene Bilanz. Seine Beliebt­heits­werte…
Weiterlesen
Investment

von Gareth Colesmith, Head of Global Rates and Macro Research bei Insight Investment

Mit der Veröffent­lichung der jüngsten US-Zoll­ankün­digungen beginnt sich ein klareres Bild von den Konturen des künftigen US-Handels­regimes…
Weiterlesen
Investment

von Bertrand Cliquet, Portfoliomanager der Strategien Lazard Global Listed Infrastructure und Global Equity Franchise

In einer Welt voller geo­politischer Unwäg­barkeiten und makro­ökonomischer Volatilität setzt Lazard Asset Management konsequent auf Vorherseh­barkeit…
Weiterlesen
Investment

von Mitch Reznick, Group Head of Fixed Income bei Federated Hermes Limited

Viel war los in den letzten Wochen. Europa und die USA haben ein Handels­abkommen geschlossen und damit eine potenziell chaotische Situation…
Weiterlesen
Investment
Der Vertrauens­verlust in US-Staats­anleihen hat spürbar zugenommen – befeuert durch dauerhaft hohe Haushalts­defizite, eine fehlende fiskalische…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!