YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Konjunkturelle Stabilisierung, aber Ukraine/Russland-Konflikt belastet

von Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management

Die grundsätzlich solide globale konjunkturelle Entwicklung kühlte sich in den vergangenen Monaten aufgrund der starken Ausbreitungswelle der Omikron-Variante sowie höherer Inflation und damit sinkendem Konsumentenvertrauen moderat ab. Die Eskalation des Ukraine/Russland-Konflikts sorgt zusätzlich für Nervosität bei den Finanzmarktteilnehmern. Noch sind die Auswirkungen nicht wirklich abzusehen und kurzfristig herrscht Unsicherheit vor. Allerdings sollte dieser Konflikt mittel- bis längerfristig nur einen beschränkt negativen Einfluss auf die globalen Finanzmärkte haben. Denn historisch hatten politische Krisen stets kaum langfristige Auswirkungen auf die Börsen.

Generell deuten verschiedene Indikatoren wieder auf eine Stabilisierung und wegfallende Belastungsfaktoren hin, insbesondere in Europa. Wir gehen davon aus, dass die Inflationsraten global ihren Höhepunkt erreicht haben und in absehbarer Zeit wieder fallen werden. Gründe dafür sind wegfallende Lieferkettenprobleme, zunehmende Basiseffekte, deutlich abnehmendes Geldmengenwachstum und eine leichte Beruhigung der konjunkturellen Entwicklung sowie eine leichte Entspannung an den überhitzten Arbeitsmärkten. Zudem signalisiert die anhaltende Abflachungstendenz der Zinskurven weiterhin nur moderate Inflationserwartungen sowie hohes Vertrauen in die Geldwertstabilität und die Glaubwürdigkeit der Zentralbankenpolitik.

Vorerst erwarten wir keine Überreaktion (‚policy mistake‘) der Zentralbanken auf die aktuell hohen Inflationsraten, sondern eine gut kontrollierte graduelle Anhebung der Zinsen und ein Auslaufen der Anleihenaufkaufprogramme. Zudem dürfte die US-Notenbank noch in diesem Jahr mit einer Reduktion ihrer Bilanz (QT) beginnen, wobei auch diese Schritte rechtzeitig kommuniziert werden dürften und teilweise schon in Markterwartungen enthalten sind. Der so genannte ‚Fed-Put‘ bleibt aber weiterhin bestehen, allerdings mit tieferem Strike Price. Die US-Notenbank (aber auch die EZB) dürfte deshalb bei einer potenziell zu starken konjunkturellen Abschwächung oder Börsenunruhen auch zukünftig ihre restriktivere Geldpolitik sofort wieder lockern.

Im aktuellen Zentralbankmodus dürften vorübergehend allerdings auch eine deutlich höhere Volatilität und etwas stärkere Marktrückgänge toleriert werden. Die aktuelle Abflachungstendenz der Zinskurven ist aber ein Warnsignal für die Fed und ein guter Grund, die Geldpolitik nicht übermäßig stark zu straffen. Die Markttechnik und das Marktverhalten sind aktuell im grünen Bereich. Die Finanzmärkte verhalten sich, als wäre die Geldpolitik bereits gestrafft und die Zinsen mehrmals erhöht worden. Viel Negatives ist damit bereits eingepreist und die Erwartungen erscheinen realistisch. Insgesamt besteht damit weiterhin Potenzial für positive Überraschungen sowohl an den Aktienmärkten als auch bei den Zinsen und den Kreditmärkten. Voraussetzung für unsere Einschätzung ist jedoch, dass die Eskalation des Ukraine/Russland-Konflikts nicht noch weiter ausufert.

www.fixed-income.org
Foto: Beat Thoma © Fisch Asset Management


 

Investment

Kommentar von Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income, zur bevorstehenden EZB-Sitzung

Geldpolitisch befindet sich die EZB in einer beneidens­werten Lage, da die Inflation nun wieder auf das Ziel von 2% zurück­gekehrt ist und dort…
Weiterlesen
Investment

von Johann Plé, Senior Portfolio Manager bei AXA Investment Managers

In den letzten Jahren hat man mit Anleihen gut verdient, und die Verluste des schwierigen Jahres 2022 wurden mehr und mehr wett­gemacht. Die…
Weiterlesen
Investment

von Marc Seidner, CIO Non-traditional Strategies, und Pramol Dhawan, Head of Emerging Market Portfolio Management, bei PIMCO

Die Pers­pektiven für die zweite Jahres­hälfte 2025 bleiben positiv – insbe­sondere für Anlage­strategien, die auf globale Diversi­fizierung und eine…
Weiterlesen
Investment

Das sich wandelnde Kräfteverhältnis zwischen den führenden Ölproduzenten der Welt erklärt einige der jüngsten Merkwürdigkeiten an den globalen…

Von Zeit zu Zeit gibt es Nach­richten, deren Aus­wirkungen auf den Markt nicht ganz so groß sind, wie man es vielleicht erwartet hätte. Nehmen wir zum…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Nachdem die Euro­päische Zentral­bank (EZB) die Leit­zinsen inner­halb eines Jahres um 200 Basis­punkte auf 2,0 Prozent gesenkt hat, erwarten wir bei…
Weiterlesen
Investment

von Tiffany Wilding, Ökonomin, PIMCO

Was ist passiert? In den USA ist die Kern­inflation – gemes­sen am Ver­braucher­preis­index (CPI) ohne Energie und Lebens­mittel – im Juni gegen­über…
Weiterlesen
Investment

von Daniel Björk, Senior Portfoliomanager von Swisscanto LUX Fixed Income-Fonds

Zwar erlebten wir ein ereignis­reiches 2. Quartal 2025 in Bezug auf den Handels­krieg und geo­poli­tische Risiken. Diese Ereignisse zeigten aber kaum…
Weiterlesen
Investment

von Armand Satchian, Sustainable Investment Research Analyst, Crédit Mutuel Asset Management

Die Green Asset Ratio (GAR) misst den Anteil der Assets einer Bank, die der euro­päischen Taxo­nomie ent­sprechen. Sie ist ein Schlüssel­indikator für…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Der nordische Invest­ment-Grade-Markt zeigte sich in der ersten Hälfte des Jahres 2025 recht aktiv und ver­zeich­nete ein hohes Emissions­volumen. Für…
Weiterlesen
Investment
Allianz Global Investors (AllianzGI) hat heute bekannt gegeben, dass Allianz Capital Partners GmbH, ein Teil von Allianz Global Investors, im Namen…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!