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US-Notenbanksitzung im Dezember: Falkenhafte Zinssenkung

von Christian Scherrmann, US-Volkswirt, DWS

Die US-Noten­banker haben bei ihrer letzten Sitzung im Jahr 2024 die Erwar­tungen erfüllt und die Leit­zinsen um 25 Basis­punkte auf einen neuen Ziel­korridor von 4,25 - 4,50 Prozent gesenkt. Die aktua­lisierten (Median-) Wirt­schafts­prog­nosen deuten nun auf zwei (von vor­mals vier) weitere Zins­sen­kungen im Jahr 2025 hin, was mit unseren jüngsten Schätzungen über­ein­stimmt. Dies spiegelt die Erwartung einer etwas höheren Inflation im nächsten Jahr wider: Die Kerninflation der privaten Konsum­aus­gaben wird nun auf 2,5 Prozent geschätzt, gegenüber vormals 2,2 Prozent, wobei sich der Ausblick auf Wachstum und Arbeitslosigkeit kaum verändert hat. Der neutrale, oder längerfristige, Zinssatz wird nun auf 3,0 Prozent geschätzt, was damit innerhalb unserer Schätzungen eines Bereichs von 3 - 3,5 Prozent liegt. In Bezug auf die aktualisierten Prognosen liest sich die Erklärung dementsprechend etwas falkenhafter, wobei das Wort „zusätzlich“ gestrichen und ein Verweis auf „das Ausmaß und den Zeitpunkt“ bei der Festlegung des nächsten Schritts hinzugefügt wurde. Wir erwarten die nächste Zinssenkung im März 2025, da die Zentralbanker die Sitzung im Januar aufgrund politischer Unsicherheiten wahrscheinlich auslassen werden. Es ist erwähnenswert, dass die Entscheidung nicht einstimmig getroffen wurde, eine Notenbankerin zog es vor, die Zinsen unverändert zu lassen.

In der Pressekonferenz sagte der Vorsitzende Jerome Powell, dass die Entscheidung knapp ausgefallen sei, und erwähnte, dass sich die Inflation seitwärts bewege. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass eine weitere Verzögerung des Desinflationsprozesses keine weiteren Zinssenkungen rechtfertigen würde. Darüber hinaus nannte Powell politische Unsicherheiten als Grund dafür, dass einige Zentralbanker etwas weniger zuversichtlich hinsichtlich der Desinflation sind. In Bezug auf die möglichen Auswirkungen von Zöllen nannte Jerome Powell Analysen aus dem Jahr 2018 als guten Ausgangspunkt und erwähnte ein Szenario, in dem die Zentralbanker dies auch ignorieren könnten. Ohne Details und mit einer Wirtschaft, die sich in einer anderen Lage befindet als damals, könnten die geldpolitischen Konsequenzen zukünftig jedoch auch anders ausfallen, so Powell weiter. Trotz all dieser Ungewissheiten zeigte sich der Notenbankchef jedoch zuversichtlich, dass die Abkühlung der Inflation weiterhin intakt ist - nicht zuletzt, weil sich die Arbeitsmärkte weiter moderat abkühlen und derzeit keine Quelle für erneuten Preisdruck sind.

Insgesamt fühlen wir uns bestätigt, dass die US-Notenbank länger brauchen wird, um die Zinsen auf ein neutrales Niveau zu senken. Angesichts der bevorstehenden politischen Unsicherheiten bleiben wir jedoch wachsam. Zölle sind im Allgemeinen eine einmalige Preisänderung, die nach 12 Monaten aus den Inflationsraten verschwindet. Einige Modelle deuten jedoch darauf hin, dass sie negative Auswirkungen auf die Nachfrage und die Arbeitsmärkte haben könnten. Andererseits wissen wir aus der Vergangenheit, dass fiskalische Anreize und ein geringeres Arbeitskräfteangebot – möglicherweise aufgrund geringerer Migration – tatsächlich zu einem höheren Preisdruck führen können. Wie sich diese konkurrierenden Effekte letztendlich auswirken, bleibt zumindest derzeit höchst ungewiss.

www.fixed-income.org
Foto: Christian Scherrmann © DWS


 

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