YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige

US-Zölle auf Automobile: Kurzfristig sehr schmerzhaft für Deutschland / Werden Zentral- und Osteuropa besonders stark von den Zöllen getroffen?

Stagflation in den USA / von Gilles Moëc, Chefökonom der AXA Group und Leiter der AXA IM Research

Gilles Moëc © AXA Group

Noch bevor die EU-Zahlen bekannt sind, zeigt sich bereits ein klarer Verlierer der jüngsten Entschei­dung des Weißen Hauses zu Autozöllen: Deutschland. Das Land macht drei Viertel der aus der EU in die USA exportierten Autos aus. 2024 beliefen sich die deutschen Auto­exporte in die USA auf 34 Mrd. Euro, was 0,8% des BIP entsprach.

In Deutschland passen die Reaktionen der Anleihe­nmärkte auf die neue Haushalts­politik bislang zu dem größeren finanziellen Spielraum des Landes.

Zölle auf Automobile: Kurzfristig wird es für Deutschland sehr schmerzhaft

Die besondere Abhängigkeit Deutschlands von Automobilexporten bestätigt die Richtigkeit der neuen Handelspolitik des Landes, mit der die Binnenwirtschaft belebt werden soll. Aber kurzfristig wird es sehr schmerzhaft werden.

Dazu werden auch die zu erwartenden Gegenmaßnahmen der EU beitragen. Sie wird vermutlich zum Anti- Coercion Instrument (ACI) greifen, das 2023 eingeführt wurde. Da die Verhandlungen einige Zeit in Anspruch nehmen werden, werden sich die europäischen Unternehmen und Verbraucher mit der Ungewissheit über die endgültige Höhe der „reziproken Zölle“ der USA herumschlagen müssen.

Außerdem steht angesichts der großen Bandbreite der geschätzten Preiselastizitäten noch gar nicht fest, wie sich diese Zölle auf die heimische Wirtschaft auswirken werden und welche Folgen etwaige Gegenmaßnahmen der EU haben könnten. Das alles ist kein Kinderspiel.

Die Zollerhöhung dürfte die US-amerikanischen Automobilpreise deutlich steigen lassen, selbst wenn die Gewinnmargen einen Teil davon abefedern.

Zentral- und Osteuropa werden stark von US-Zöllen auf Automobile getroffen

Aufgrund des hohen Importanteils von Autozubehör liegt der tatsächliche makroökonomische Effekt jedoch näher bei 0,5%. Daraus lässt sich auch ableiten, dass insbesondere Zentral- und Osteuropa – wo sich die meisten Zulieferer der deutschen Automobilhersteller befinden – stark betroffen sein dürfte.

Dennoch gibt es zumindest ein „Aufwärtsrisiko“ für Europa, das zu Jahresbeginn noch fehlte: der nun sehr konkrete deutsche Plan für Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben, der einige der negativen Auswirkungen handelspolitischer Unsicherheiten abfedern könnte. Allerdings halten wir die EU-Reaktion für unzureichend, da sie asymmetrische Effekte zwischen den Mitgliedstaaten erzeugt.

Harte Fakten signalisieren Stagflation in den USA: Fed könnte früher als erwartet Zinsen senken

Nach den Stimmungsindikatoren signalisieren nun auch die harten Fakten eine Stagflation in den USA.

Die Inflationsangst ist heute mehr als ein Gefühl und wirkt sich auf die konkreten Kaufentscheidungen aus.

Die Fed betrachtet den US-Arbeitsmarkt derzeit als weitgehend ausgeglichen, ohne wesentlichen Einfluss auf den Inflationsdruck. Sollte die Beschäftigungsentwicklung jedoch merklich nachlassen – was bisher nicht der Fall ist –, müsste das FOMC auch den Rückgang des Arbeitskräfteangebots in seine Einschätzung zur Inflationsentwicklung nach dem einmaligen Zolleffekt einbeziehen.

Aus unserer Sicht könnte die Fed gezwungen sein, früher als erwartet Zinssenkungen vorzunehmen, allerdings eher reaktiv, also erst nach spürbaren negativen Auswirkungen, statt vorausschauend. 

www.fixed-income.org



 

Investment

von Vincenzo Vedda, Global Chief Investment Officer, DWS

Die Handels­politik des US-Präsi­denten zwingt uns, die Wachs­tums- und Markt­prog­nosen nach unten anzu­passen. Unabhängig vom Fortgang der…
Weiterlesen
Investment
„Der US-Dollar ist gefallen, und zwar deutlich. Noch bedeut­samer ist jedoch, dass die bisherigen Mechanis­men nicht mehr funktio­nieren”, sagt Benoit…
Weiterlesen
Investment

von Dr. Nils Rode, Chief Investment Officer von Schroders Capital

Ungeachtet der aktu­ellen Heraus­forderungen bleiben unsere Aus­sichten für neue Inves­titionen auf den Private Markets opti­mistisch, obwohl wir uns…
Weiterlesen
Investment
Während die Aktien­kurse der Welt schwanken, könnten die Schwellen­länder von der aktuellen Situation profitieren. James Donald, Leiter der Emerging…
Weiterlesen
Investment
Derek Halpenny, Head of Research, Global Markets EMEA & Inter­national Securities bei Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) kom­men­tiert die aktuelle…
Weiterlesen
Investment
Starke Schwan­kungen, steigende Unsicher­heit und zuneh­mende Unvorher­sehbarkeit machen Anlegern zu schaffen, während sie versuchen, die…
Weiterlesen
Investment
Die Marktteil­nehmer haben in letzter Zeit eine wilde Zeit durch­lebt. Seit Trumps „Tag der Befreiung“ war die Volatilität an den Aktien- und…
Weiterlesen
Investment

Goldpreis könnte bis Jahresmitte 3.700 US-Dollar überschreiten / von Kerstin Hottner, Head of Commodities, Vontobel

Investoren drängen weiter­hin zum Gold, wie man sehen kann: Erst­mals in der Geschichte hat das Edel­metall einen Preis von 3.500 US-Dollar pro Unze…
Weiterlesen
Investment

Strategische Zusammenarbeit zielt darauf ab, Marktanteile im schnell wachsenden Bereich Private Credit Secondaries zu gewinnen

Generali Invest­ments gibt die Auflegung seines ersten Private-Credit-Secon­daries-Fonds in Zusammen­arbeit mit Partners Group, einem der weltweit…
Weiterlesen
Investment

von Chris Kushlish, EM Sovereign Analyst, T. Rowe Price

Trotz der weit ver­breiteten Erleich­terung darüber, dass Donald Trump einige der von ihm am 2. April verhängten extremen Zölle für 90 Tage…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!