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Value oder nicht value?

von Maxime Lefebvre (CFA) und Romain Ruffenach, Fondsmanager des Echiquier Value Euro

Haushaltspolitik. Ein Ausdruck, der in den vergangenen, vom Kapitalismus geprägten Jahren wenig im Trend lag, setzt dieser doch eher auf das Prinzip „Laissez-faire“. Dennoch geht die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöste Gesundheitskrise mit einer wesentlichen Entwicklung einher: der gestiegenen Bedeutung von Konjunkturprogrammen im wirtschaftspolitischen Mix – in einem Umfeld, in dem die Rettung des Finanzsystems seit der Finanzkrise 2008/2009 den Zentralbanken obliegt. Diese Veränderung zeigt sich in vielerlei Hinsicht: von dem im vergangenen Monat verabschiedeten US-Konjunkturpaket über 1,9 Billionen US-Dollar über den EU-Aufbaufonds in Höhe von 750 Milliarden Euro – der möglicherweise noch aufgestockt wird – bis hin zu dem kürzlich von Joe Biden angekündigten Modernisierungsprogramm für die Infrastruktur über 2,25 Billionen US-Dollar. Schwindelerregende Summen, die sprachlos machen können, jedoch im Hinblick auf zwei zentrale Aspekte Wirkung zeigen dürften: die Inflation und das Niveau der langfristigen Zinssätze.

Die Märkte haben rasch das enorme Ausmaß dieser Politik erkannt. Dies wird durch den kräftigen Anstieg der langfristigen US-Zinssätze in den vergangenen Monaten sowie durch die steiler werdende US-Kurve deutlich. Jahrelang verpönt, gewinnt der Value-Anlagestil nun wieder an Bedeutung. Denn das inflationäre Umfeld und die steiler werdende Zinskurve begünstigen diesen. Bislang ist das Phänomen zwar jenseits des Atlantiks etwas ausgeprägter, doch es hat durchaus auch Auswirkungen für die unterbewerteten europäischen Titel, die seit 2007 auf ähnliche Weise in Missgunst standen. Aber wie schon der römische Philosoph Seneca sagte: „Fest und stark ist nur der Baum, der unablässig Windstößen ausgesetzt war, denn im Kampf festigen und verstärken sich seine Wurzeln.“

Fehlstart oder langfristiger Trend?

Europäische Value-Anlagen notierten 2020 im Vergleich zum übrigen Markt mit einem Abschlag von 75 %, das heißt auf dem gleichen Niveau wie 2000. Der historische Abschlag beträgt 50 %. Ende März 2021 lag dieser Abschlag bei 68 %. In Anbetracht der weltweit steigenden Impfquoten dürfte das wirtschaftliche Umfeld 2021 und 2022 aussichtsreicher sein und das weitere Aufholen von Value-Anlagen begünstigen.

Value gewinnt also wieder an Bedeutung und in einigen Portfolios kommt es bereits zu einer Neugewichtung, denn viele Investoren waren in Value-Titeln zuletzt zu stark untergewichtet. Bei der Auswahl sollten Anleger jedoch darauf achten, Qualitätstiteln mit geringer Verschuldung und guter Unternehmensführung den Vorzug zu geben. Solide Titel, die heftigen Winden widerstehen können und Seneca Recht geben, die aber auch anspruchsvollen Anlegern gerecht werden, die Wert auf Ausgewogenheit und Diversifizierung legen.

Über LFDE:
LFDE hat sich seit ihrer Gründung 1991 zu einer der bedeutendsten und dynamischsten Fondsgesellschaften Frankreichs entwickelt. Kernkompetenzen: Investments in europäische und internationale börsennotierte Unternehmen. LFDE nutzt ihre überzeugungsbasierte Managementexpertise, um institutionellen Investoren, Vertriebsgesellschaften und Privatanlegern nachhaltige Lösungen anzubieten, die eine Wertsteigerung der Kundeninvestments ermöglichen. LFDE ist in Deutschland, Spanien, Italien, der Schweiz und in den Benelux-Ländern vertreten und verwaltet zum 31.12.2020 Vermögen in Höhe von 12 Mrd. Euro. LFDE ist Unterzeichner der UNPRI-Grundsätze und des Carbon Disclosure Project und gehört zur Primonial-Gruppe, dem unabhängigen Marktführer in den Bereichen Entwicklung und Verwaltung von Anlagelösungen und Anlageberatung in Frankreich.

www.fixed-income.org

Foto: Maxime Lefebvre
© LFDE


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