YAML | Example "3col_advanced"
Anzeige

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Verbesserte Fundamentaldaten unterstützen Unternehmensanleihen aus Schwellenländern

Kommentar von Hannes Boller, Senior Portfolio Manager, Fisch Asset Management

„Nach dem Kursfeuerwerk der ersten fünf Monate, in denen in US-Dollar denominierte Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern durchschnittlich über sieben Prozent Kurszuwächse erzielten (für Euro-Anleger waren es nach Hedgekosten mehr als fünf Prozent), sind Investoren aktuell nun etwas vorsichtiger eingestellt. Das ist wenig verwunderlich, denn das Makrobild hat sich aus Anlegersicht eingetrübt. Genannt seien die inverse Zinskurve in den USA, der Handelskonflikt zwischen den USA und China, dessen Ausgang offener denn je erscheint, sowie sinkende konjunktursensitive Rohstoffpreise und Schwellenländerwährungen. Zwar stellt dieses Makrobild auch für die Anlageklasse der Emerging Market Corporates keine Unterstützung dar, doch dafür haben sich die Fundamentaldaten der Unternehmen stark verbessert. Dies widerspiegelt sich besonders eindrücklich bei der Nettoverschuldung und den Liquiditätsreserven. Schon bisher waren Unternehmen aus Schwellenländern in einer sehr guten finanziellen Verfassung, denn ihre Verschuldung ist im Durchschnitt niedriger als die von Unternehmen aus Industrieländern.

Im vergangenen Jahr ging die Schere hier nun noch weiter auseinander. Die Verschuldungsquote von US-Unternehmen verharrte auf hohem Niveau, während jene von Schwellenländerfirmen deutlich zurückging. Letztere liegt per Ende 2018 nur noch beim Faktor 1,5, der sich durch die Nettoschulden im Verhältnis zum bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) ergibt. Dies entspricht nicht nur einem Rückgang von 0,6 im Vergleich zum Vorjahr, sondern auch einem Niveau, welches um den Faktor eins tiefer ist als bei US-Unternehmen (1,5 gegenüber 2,5). Aus Investorensicht werten wir es als sehr positiv, dass sich der Verschuldungsgrad in jedem größeren Schwellenland – außer in Indien – verringert hat. Die Ertragskraft von Schwellenländerunternehmen, die sich außer bei den Versorgern in jedem Sektor verbesserte, unterstreicht ihre Robustheit. Generelle Marktrückschläge sollten die Anleihen dieser qualitativ hochwertigen Unternehmen entsprechend besser abfedern können. Trotz dieser vorteilhaften Fundamentaldaten bieten beispielsweise Investment-Grade-Anleihen aus den Emerging Markets einen attraktiven Risikoaufschlag von 187 Basispunkten, also knapp zwei Prozent. Währenddessen erhalten Anleger für das Halten europäischer Firmenanleihen, bei denen das Zinsniveau deutlich niedriger liegt als bei ihren Pendants aus den USA, nur einen Aufschlag von 121 Basispunkten (Stand 17.6.2019).

Aktuell sind wir aufgrund des Handelsstreits in Technologienamen untergewichtet, insbesondere solche aus China und auch einigen anderen asiatischen Ländern, die Bauteile an chinesische Hersteller liefern. Dasselbe gilt für die Sektoren Metalle & Bergbau sowie Energie, die unter fallenden Industriemetall- beziehungsweise Ölpreisen leiden. Dagegen favorisieren wir derzeit defensive Titel aus den Bereichen Basiskonsum, Finanzen und Versorger. Auf Länderebene sind wir bei Investments in der Türkei eher vorsichtig. Zwar ergeben sich bei den Corporates auch Opportunitäten, aber aufgrund der immensen Herausforderungen im Land, darunter schwindende Währungsreserven, hohe Abhängigkeit von ausländischem Kapital, Verletzlichkeit bei Währungsvolatilität und politische Unwägbarkeiten, überwiegen die Risiken und eine defensive Positionierung erscheint sinnvoll. Generell bleiben Emerging Market Corporates aufgrund ihres besseren Rendite-/Risiko-Profils gegenüber europäischen und US-Pendants ein langfristig wichtiger Portfolio-Baustein. Dies sollten Investoren trotz einer sich häufiger drehenden Risikowahrnehmung bei zahlreichen Marktteilnehmern stets vor Augen führen.“

https://www.fixed-income.org/
(Foto: Hannes Boller © Fisch Asset Management)


Investment

von Paolo Vassalli, Senior Portfolio Manager Aktienteam bei Eurizon

Wie häufig in den Wochen vor Beginn der Berichts­saison besteht die allge­meine Tendenz, dass die Analysten ihre Gewinn­erwartungen zurück­schrauben.…
Weiterlesen
Investment

Infolge der Zollsorgen und wirtschaftlicher Unsicherheit haben sich Anleger 2025 auf defensive Sektoren konzentriert, was zu einer Outperformance…

Die Performance von defen­siven und zyk­lischen Werten ist nicht den Gewinn­erwartungen gefolgt. Diese Verschie­bung bietet lang­fristigen Anlegern…
Weiterlesen
Investment

von Tim Murray, Capital Market Strategist bei T. Rowe Price

Staats­anleihen haben sich in vergangenen Aktien­baisse­phasen in der Regel gut entwickelt, da ein Aus­verkauf an den Aktien­märkten oft ein Zeichen…
Weiterlesen
Investment

von Andrew Radkiewicz, Global Head of Private Debt Strategy and Investor Solutions bei PGIM Real Estate

Europäische Banken reduzieren ihre Kredit­vergabe für gewerb­liche Immo­bilien, da die endgültige Umsetzung der Basel-III-Regeln die…
Weiterlesen
Investment

von Svein Aage Aanes, Head of Fixed Income bei DNB Asset Management

Während Anleger aus Südeuropa ihre Blicke tradi­tionell auf die großen Volks­wirt­schaften der Eurozone richten, wächst der nordische Renten­markt.…
Weiterlesen
Investment

von Christian Scherrmann, Chefvolkswirt USA, DWS

Die Federal Reserve befindet sich weiter­hin in einem Dilemma. Einerseits war die Inflation zuletzt niedriger als erwartet, anderer­seits steigen die…
Weiterlesen
Investment
Der Energie­sektor schnitt im ersten Quartal besser ab als der breite Markt, was auf solide Funda­mental­daten und eine Kapital­rotation aus anderen…
Weiterlesen
Investment

von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS

Den vierten Monat in Folge hat sich der Preis­auftrieb in Deutsch­land abge­schwächt. Nach einem Anstieg der Lebens­haltungs­kosten um 2,2 Prozent…
Weiterlesen
Investment

von Melanie Fritz, DPAM

Wie soll man sein Port­folio gegen die Ungewiss­heit wappnen, die Wirt­schaft, Handel und Märkte derzeit bestimmen? Melanie Fritz aus dem Team Senior…
Weiterlesen
Investment

Marktkommentar des PGIM Fixed-Income-Teams

Zum jetzigen Zeit­punkt scheint die US-Regierung Handels­verein­barungen Vorrang vor Zöllen einzu­räumen, und obwohl sie möglicher­weise ver­suchen…
Weiterlesen
Anzeige

Neue Ausgabe jetzt online!